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Kein linkes Bündnis bei OB-Neuwahl: Mehr Chancen für CDU

Dreimal um die 15 Prozent der Stimmen - mit dieser Rückendeckung hätten drei Stuttgarter OB-Kandidaten aus dem öko-links-sozialen Spektrum dem CDU-Bewerber richtig Konkurrenz machen können. Sie haben sich anders entschieden.

Frank Nopper
Frank Nopper (CDU), Kandidat zur Wahl des Oberbürgermeisters in Stuttgart. Foto: Tom Weller/dpa/Aktuell
Frank Nopper (CDU), Kandidat zur Wahl des Oberbürgermeisters in Stuttgart. Foto: Tom Weller/dpa/Aktuell

STUTTGART. Die Chancen für CDU-Kandidat Frank Nopper bei der Stuttgarter Oberbürgermeisterwahl steigen. Unter den stärksten Konkurrenten aus dem linken Lager zeichnet sich kein Bündnis ab.

Stuttgarts Stadtrat Hannes Rockenbauch vom Fraktionsbündnis SÖS/Linke kündigte am Mittwoch an, am 29. November erneut antreten zu wollen. Es sei nicht möglich gewesen, sich mit der Grünen-Bewerberin Veronika Kienzle und dem als unabhängigen Bewerber angetretenen Sozialdemokraten Marian Schreier verbindlich auf Inhalte zu einigen - geschweige denn auf einen gemeinsamen Kandidaten. Weil auch Schreier antreten wolle, kündigte Kienzle ihren Rückzug an. Mit ihr als dritte Kandidatin sehe sie keine Chancen für eine ökosoziale Mehrheit gegen Nopper, sagte Kienzle der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der Wahl am Sonntag hatte Nopper 31,8 Prozent der Stimmen geholt und damit seine Konkurrenten überraschend deutlich abgehängt. Kienzle kam auf 17,2, Schreier auf 15 und Rockenbauch auf 14 Prozent der Stimmen. Weil keiner der insgesamt 14 Bewerber die absolute Mehrheit erreichte, also über 50 Prozent der Stimmen, wird am 29. November noch einmal gewählt. Bis zum Mittwochabend konnten Kandidaten noch ihren Rücktritt erklären oder sich neue Bewerber melden.

SPD-Kandidat Martin Körner war angesichts von nur 9,8 Prozent der Stimmen schon unmittelbar nach der Wahl aus dem Rennen ausgestiegen. Der FDP-Kreisverband wiederum sicherte Nopper Unterstützung zu.

Jahrelang war das Stuttgarter Rathaus in den Händen der CDU. Vor acht Jahren dann hatte der Grünen-Politiker Fritz Kuhn den Chefsessel erobert - was damals gefeiert wurde. Doch die in Kuhn gesetzten Hoffnungen wurden für viele nicht erfüllt. Offene Baustellen gibt es etwa bei den Themen Wohnen/Miete und Luftverschmutzung.

Kuhn hatte mit seiner Ankündigung, nicht erneut kandidieren zu wollen, selbst Parteifreunde überrascht. Als Grund für die Entscheidung gab er rein persönliche Gründe an.

Mit der OB-Wahl in der baden-württembergischen Hauptstadt ist auch ein Fingerzeig für die Landtagswahl im März verbunden. Verlieren die Grünen in ihrer vermeintlichen Hochburg den Chefposten, könnte das als schlechtes Vorzeichen interpretiert werden. Die Grünen haben das zurückgewiesen: OB-Wahlen seien regionale Persönlichkeitswahlen. (dpa)