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Kammerorchester spielt als erstes künftig klimaneutral

Die Noten auf dem Tablet, mit dem Fahrrad zu Proben und Konzert, Ökostrom für die Heizung: Als nach eigenen Angaben erstes deutsches Orchester arbeitet und musiziert das Stuttgarter Kammerorchester klimaneutral. Künstlerinnen, Musiker und Leitung hätten die Lage geprüft und an vielen Stellschrauben gedreht, sagte Intendant Markus Korselt am Donnerstag in Stuttgart. »Es wurden sämtliche Aktivitäten des Orchesters ebenso in den Blick genommen wie der ökologische Fußabdruck der eingekauften Güter und Dienstleistungen.« Sogar der CO2-Ausstoß des Publikums sei berücksichtigt worden.

Markus Korselt
Markus Korselt, Intendant des Stuttgarter Kammerorchersters, sitzt in der Backakademie. Foto: picture alliance
Markus Korselt, Intendant des Stuttgarter Kammerorchersters, sitzt in der Backakademie.
Foto: picture alliance

Es sei deutlich stärker darum gegangen, zu vermeiden und einzusparen als zu kompensieren, sagte Korselt. Außerdem hätten die Musizierenden einen Vorteil gehabt: »Fast alle Instrumente, auf denen das Stuttgarter Kammerorchester spielt, sind über 100 Jahre alt.«

Nach Angaben der Orchesterleitung fallen 89 Prozent der CO2-Emissionen bei Veranstaltungen, bei der Mobilität und den Übernachtungen an, ein weiteres Zehntel ist es in der Verwaltung und ein Prozent im Management. »Die Klimaneutralität erreichte das Kammerorchester nicht durch die eine pauschale Strategie, sondern durch sehr viele, kleinteilige Maßnahmen«, sagte Korselt. »Sämtliche Arbeitsbereiche wurden auf umweltfreundlichere Alternativen hin abgeklopft.«

Was sich nicht einsparen lässt, will das Orchester kompensieren: Weil es, wie Korselt sagt, »auf altem Holz spielt«, spendet es für ein Projekt zur Aufforstung in Uruguay und pflanzt mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Baden-Württemberg einen jungen Baum pro Tonne CO2 für den Ausstoß bis 2024, insgesamt 1260 Bäume.

Stuttgarter Kammerorchester

© dpa-infocom, dpa:220324-99-651389/3