STUTTGART. In einem Viertel der Entscheidungen einer von der Kammer eingerichteten Gutachterkommissionen erhärte sich der Verdacht, wie die Organisation der 65 000 Ärzte im Land am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Die mit Ärzten und Volljuristen besetzten Gremien hatten im vergangenen Jahr 1057 Anträge vorliegen. Von denen entschieden sie 591 - davon 156 zugunsten der Patienten. In den meisten dieser Fälle zahle die Haftpflichtversicherung. Unabhängig davon bleibe den Patienten der Weg einer zivilrechtlichen Klage.
In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Fälle bei der Kammer nicht wesentlich verändert. Anders sieht das bei der Techniker Krankenkasse (TK) aus: Dort meldeten sich 2017 fast 500 Versicherte wegen vermuteter Behandlungsfehler. Das sind 23,6 Prozent mehr als im Vorjahr. »Das bedeutet nicht unbedingt, dass die Behandlungen schlechter geworden sind«, sagte TK-Landesschef Andreas Vogt. Aber die Versicherten seien heute kritischer und selbstbewusster als früher. In einem Drittel der Fälle erhärte sich der Verdacht. (dpa)