ALBSTADT. Wenn eine Person aus dem eigenen heimischen Umfeld mal groß im Fernsehen zu sehen ist, dann ist das eine tolle Sache und man schaut gleich doppelt so gerne zu. Aber wenn es gleich zwei sind, ist das schon etwas ganz Besonderes. So wie bei Monika Bürger und Carmen Soudani aus Albstadt.
Die beiden Frauen sind begeisterte und gute Hobbyköchinnen und beide damit nicht ganz zufälligerweise Fans von Kochsendungen. Und beide haben sich bei der ZDF-Kochshow »Küchenschlacht« beworben – und wurden vom Fleck weg eingeladen. Das Erstaunliche dabei ist, dass sich die beiden Albstädterinnen gar nicht kannten und Bewerbung sowie Teilnahme völlig zufällig und unabhängig voneinander funktionierten.
Die Küchenschlacht ist eine etwa 45-minütige Kochshow, die seit dem 14. Januar 2008 von Montag bis Freitag immer 14.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird. Sechs Hobbyköchinnen und Hobbyköche treten in einer Art Ausscheidungswettkampf gegeneinander an.
Am Ende jeder Sendung entscheidet ein weiterer Fernsehkoch in einer Verkostung, welcher der Kandidaten ausscheiden muss. Montags, so erläutert Monika Bürger im Gespräch mit dem Zollern-Alb-Kurier, kochen die Kandidaten ihr Lieblingsgericht, dienstags eine Vorspeise, mittwochs ein vegetarisches Gericht, am Donnerstag im Vorfinale ein zum vorgegebenen Motto passendes Gericht und am Freitag ein Gericht nach Rezept des jeweils moderierenden prominenten Kochs.
Dabei stehen abwechselnd als Moderatoren oder Juroren Promis wie Johann Lafer, Nelson Müller, Cornelia Poletto, Frank Rosin oder Ralf Zacherl mit auf der Bühne.
Monika Bürger hatte sich bereits vor rund eineinhalb Jahren beworben, erst jetzt, im April dieses Jahres, hat es geklappt und sie konnte zu den Aufnahmen in die ZDF-Studios nach Hamburg gehen. Von der Atmosphäre da, berichtet die 55-Jährige, sei sie total »geflasht«, das ganze Procedere mit Maske, Studio, Interviews und Kameras sei einfach »eine Wahnsinnserfahrung«. Bei der Leibspeise, die sie kochen musste, entschied sie sich für Entenbrust mit weißem Spargel, Orangenhollandaise, Kartoffelstroh und Portweinschalotten. Heute, Freitag, ist die Stationssekretärin nochmal im Fernsehen zu sehen. Auch wenn sie vorab nicht verrät, welchen Platz sie gemacht hat, so ist doch klar, dass sie es bis in die letzte Sendung geschafft hat.
Die 49 Jahre alte Carmen Soudani aus Albstadt freut sich ebenfalls, dass sie genommen wurde. Bei ihr dauerte es von der Bewerbung bis zum festen Drehtermin nur etwa einen starken Monat. Die fünf Sendungen werden, berichtet Soudani, wurden an drei Tagen in den Phoenixhof-Studios der Fernsehmacher GmbH in Hamburg aufgezeichnet.
Carmen Soudani, die beruflich auf der Burg Hohenzollern für die Büroangelegenheiten des Gastro-Bereiches sowie die Koordination der Prinzessin-Kira-von-Preußen-Stiftung zuständig ist, erzählt, dass sie ihre Leidenschaft sowohl für Kochsendungen als auch fürs Kochen von ihrem Vater Manfred Eppler geerbt habe. Eppler, der einst den kleinen Kiosk bei der Oberen Vorstadt in Ebingen betrieben hatte, hatte sich sehnlichst gewünscht, einmal bei einer Kochshow mitzumachen, um »dem Lafer mal zu zeigen, wie man richtig kocht«. Dieser Wunsch ging für den mittlerweile verstorbenen Manfred Eppler nie in Erfüllung.
»Und jetzt kann ich«, sagt seine Tochter heute, »für meinen Papa diesen Traum leben. Das freut mich ganz arg.«
Natürlich würde sich Carmen Soudani freuen, wenn sie gewinnen würde. Aber da gilt für sie das Motto »Dabeisein ist alles«. Nur etwas hat sie sich zum Ziel gesetzt: »Ich will ein- bis zweimal weiter kommen und möglichst nicht gleich beim ersten Mal rausfliegen. Dann bin ich schon zufrieden.«(ZAK)