Die Küchenausstatter der Blanc & Fischer Familienholding haben im vergangenen Jahr Einbußen hinnehmen müssen. Der Umsatz ging um 14,5 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr zurück. Damit liege man zwar leicht über dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Vorstandsvorsitzender Bernd Eckl sagte aber am Freitag bei der Bilanz-Pressekonferenz in Oberderdingen (Kreis Karlsruhe): »Mit dem Geschäftsjahr 2023 können wir nicht zufrieden sein.«
Zu der Unternehmensgruppe gehören unter anderem der Zulieferer für Hersteller von Hausgeräten E.G.O. und der Küchenspülen-Hersteller Blanco. Der größte Teil des Umsatzes entfiel mit 699 Millionen Euro auf E.G.O. (minus 13 Prozent zum Vorjahr). Blanco erzielte einen Umsatz von 413 Millionen Euro (minus 16 Prozent). Die Holding beschäftigt rund 8000 Menschen in 23 Ländern, Ende 2022 waren es noch knapp 9000 Mitarbeiter. Zum Ergebnis macht das Unternehmen traditionell keine Angaben. Nur das: Die Eigenkapitalquote sei »außerordentlich gut« und 2023 sogar gestiegen.
Während die Holding im Vorjahr noch teils von Sondereffekten der Corona-Pandemie profitierte, bremsten 2023 Ukraine-Krieg, Inflation, die einbrechende Baukonjunktur und eine allgemeine Unsicherheit die Gruppe aus. Blanc & Fischer reagiert darauf mit Kostenreduzierungen und einem erhöhten Tempo bei der Digitalisierung sowie dem Einsatz Künstlicher Intelligenz in Produkte, Services und Prozesse. Parallel dazu wird mehr internationales Wachstum angestrebt, vor allem in Asien und Amerika.
Der Hausgerätemarkt sei in einer schwierigen Situation. Das Unternehmen sieht aber viel Potenzial durch seine Innovationen - darunter ein Mikrofaser-Filter-System für Waschmaschinen oder automatisierte Lösungen für Krankenhäuser oder Pflegeheimen, bei denen - je nach Ernährungsplan - Margarine oder Butter aufs Speisetablett fallen.
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