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Kängurus und Laufräder: Kuriose Vorfälle aus dem Südwesten

Die besten Geschichten schreibt noch immer das Leben: Ob Polizei oder Zoll - auch im zu Ende gehenden Jahr verzeichneten Helfer und Beamte in Baden-Württemberg zahlreiche kuriose Vorfälle.

Laufrad
Klaus Weigand fährt am Morgen mit seinem Laufrad auf einem Weg entlang. Foto: Thomas Warnack
Klaus Weigand fährt am Morgen mit seinem Laufrad auf einem Weg entlang.
Foto: Thomas Warnack

Ob Kängurus am Bodensee, eine Gondel auf der Autobahn oder eine »kreative« Bahnfahrerin - das vergangene Jahr im Südwesten hielt so einige kuriose Geschichten bereit. Nicht bei jedem der außergewöhnlichen Vorfälle blieben die Beteiligten ohne Schaden.

- Weil sie das für Baden-Württemberg typische Löwenmuster so schön fand: Mit einer Nagelschere hat eine 53-Jährige im Februar mehrere Stücke aus Sitzbezügen einer Regionalbahn geschnitten. Zehn Löwen aus vier Sitzen waren ihre Ausbeute in dem Regionalzug von Mannheim nach Heilbronn. Als Grund für ihren »kreativen« Umgang mit den Zugsitzen nannte die Frau, »dass sie die Löwenmuster so schön finde«. Sie habe »ein Souvenir haben wollen«. Für die hinzugerufene Bundespolizei handelte sich dabei aber um Sachbeschädigung. Es folgte eine Anzeige.

- Ein nicht alltäglicher Anblick bot sich im Mai auch den Menschen auf der Schwäbischen Alb. Mit einer selbstgebauten Laufmaschine war Klaus Weigand bei Munderkingen (Alb-Donau-Kreis) unterwegs. Der ehemalige Inhaber einer Schreinerei aus dem Kreis Waldshut ist vom Vorgänger des heutigen Fahrrads fasziniert: der Laufmaschine des badischen Erfinders Karl von Drais (1785-1851). Um der Zeit des Rads zu entsprechen, war Weigand zudem mit Sakko und Zylinder unterwegs. Dabei zog er nicht nur zahlreiche neugierige Blicke auf sich, sondern kam immer wieder mit Menschen am Wegrand ins Gespräch, wie er berichtete.

- Für ähnlich viel Aufsehen sorgte eine Gondel auf einer Autobahn im Kreis Lörrach. Mit dieser recht ungewöhnlichen »Schmuggelware« stoppten Zollbeamte einen Autofahrer Ende Mai auf der A861. Die Gondel einer Schweizer Bergbahn hatte der Mann auf seinen Autoanhänger geladen. Beim Zoll angemeldet und Einfuhrabgaben bezahlt hatte er allerdings nicht. Dabei sollte die 600 Euro teure Gondel ein Geburtstagsgeschenk für seine Freundin sein, wie der Mann den Zöllnern sagte. Nachdem er die Einfuhrabgaben von rund 200 Euro bezahlt hatte, durfte der Mann seine Fahrt mit der Gondel fortsetzen.

- Vier ausgebüxte Kängurus riefen Anfang Juli die Polizei am Bodensee auf den Plan. Die Beuteltiere eines in Überlingen gastierenden Zirkus hüpften damals zu einer Tankstelle, durch ein Wohngebiet und über einen leeren Parkplatz. Mehrere besorgte Zeugen meldeten sich bei der Polizei. Beamte und Zirkusmitarbeiter fingen die Tiere nach etwa einer Stunde wieder ein. Wie das Quartett vom Zirkusgelände geflohen war, blieb dabei unklar.

- Offenbar hungrig waren Einbrecher, die sich im November Zutritt zu einem Karlsruher Restaurant verschafft haben. Sie bedienten sich nicht nur bei den Getränken im Kühlschrank und nahmen rund 100 Euro Wechselgeld mit - sondern backten sich auch eine Pizza. Dazu benutzen die Eindringlinge nach Angaben der Polizei mehrere Küchengeräte und Zutaten. Ein Mitarbeiter des Lokals entdeckte die verwüstete Küche, als er die Pizzeria für das Abendgeschäft öffnen wollte.

- Wegen eines vermeintlichen Zusammenstoßes mit einem anderen Auto rief ein Mann bei Dossenheim (Rhein-Neckar-Kreis) im September den Notruf. Als Polizisten den angetrunkenen Mann antrafen, stießen sie allerdings auf ein verendetes Wildschwein und keinen anderen Wagen. Die Beamten gingen davon aus, dass der Mann das Tier erfasste, als es die Straße überqueren wollte. Ein Atemalkoholtest ergab bei dem 75-Jährigen einen Wert von knapp 0,4 Promille.

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