STUTTGART. Junge Menschen haben im Juni von der abklingenden Krise am Südwest-Arbeitsmarkt besonders profitiert. Nur noch 2,7 Prozent in der Gruppe der unter 25-Jährigen waren ohne Beschäftigung. Rund 1540 junge Leute weniger als im Vormonat Mai suchten nach einem Arbeitsplatz - das entspricht einem Rückgang von 7,6 Prozent, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Vor einem Jahr hatte die Quote für junge Arbeitslose noch bei 3,8 Prozent gelegen.
Die allgemeine Arbeitslosenquote unterschritt im Juni die Vier-Prozent-Marke und landete bei 3,9 Prozent. Damit waren im Südwesten 246 500 Menschen ohne Beschäftigung, gut 9000 weniger als im Vormonat. Stichtag für die Erhebung der aktuellen Zahlen war der 14. Juni.
Die entspanntere Pandemielage führte zur vermehrter Nachfrage vor allem im Bereich Hotellerie und Gastronomie. So wurden in Baden-Württemberg im Juni rund 22.850 Stellen gemeldet, über 8000 Stellen mehr als im Juni 2020. Auch die Zahl der insgesamt seit Jahresbeginn mehr als 121.000 gemeldeten Stellen nahm im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent zu, erreichte aber noch nicht das Niveau von 2019.
Junge Menschen seien schneller und stärker von Konjunkturschwankungen betroffen, so auch in der aktuellen Pandemie, erläuterte Martina Musati von der Regionaldirektion in Stuttgart. »Wir sind jetzt mit 2,7 Prozent wieder bei einer Jugendarbeitslosenquote wie zu Corona-Beginn.« Der pandemiebedingte Höchststand war im Juni 2020 mit 3,8 Prozent erreicht. Die Langzeitarbeitslosen sind noch immer Sorgenkinder auf dem baden-württembergischen Arbeitsmarkt. Zwar nahm die Langzeitarbeitslosigkeit im Juni im Vergleich zum Vormonat leicht ab. Trotz dieses positiven Zeichens sei und bleibe der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit die große Herausforderung, hieß es. Ein gutes Drittel der Arbeitslosen in Baden-Württemberg - 85.307 Männer und Frauen - seien aktuell ein Jahr und länger ohne Job, teilte die Regionaldirektion mit. Dies sind 42,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. (dpa)