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Julius-Hirsch-Preis für Vereine: Ehrenpreis für Streich

Für ihren Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus werden drei Amateurvereine geehrt. Auch Freiburgs Trainer Streich wurde ausgezeichnet.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser und DFB-Präsident Bernd Neuendorf haben am Montagabend den Julius-Hirsch-Preis verliehen. Die Chemnitzer Vereine ASA-FF und Athletic Sonnenberg, die SG Bornheim 1945 Grün-Weiss aus Frankfurt/Main sowie der jüdische Sportverband Makkabi Deutschland erhielten die mit insgesamt 21 000 Euro dotierte Auszeichnung. Den unregelmäßig vergebenen Ehrenpreis erhielt Christian Streich, Trainer des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg. Mit der Stiftung des Julius-Hirsch-Preises erinnert der Verband seit 2005 an den in Auschwitz ermordeten deutsch-jüdischen Fußball-Nationalspieler Julius Hirsch.

»Wir setzen uns mit aller Kraft für die Unverletzbarkeit der Würde des Menschen ein. Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit haben auf und neben dem Fußballplatz nichts zu suchen. Hierfür stehen auch die diesjährigen Preisträger«, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf am Montagabend in der Hauptstadtrepräsentanz der Telekom.

Den ersten Preis teilen sich ASA-FF mit dem Projekt »#HEIMSPIEL Chemnitz« und der Chemnitzer Stadtteilverein Athletic Sonnenberg. Das Projekt setzt zusammen mit Fans des Regionalligisten Chemnitzer FC bei den Spielen sichtbare Zeichen gegen Rassismus, bei Athletic Sonnenberg werde Diversität gestaltet und von den Mitgliedern ein Verständnis für Antidiskriminierung erwartet.

Die zweitplatzierte SG Bornheim entwickelte in den vergangenen Jahren zahlreiche Einzelprojekte für eine »Flüchtlingshilfe mit den Mitteln des Fußballs«. Der jüdische Sportverband Makkabi Deutschland mit bundesweit 37 Ortsvereinen und mehr als 5000 Mitgliedern belegte den dritten Platz mit seinem Präventionsprojekt »Zusammen1«. Dabei soll der organisierte Sport gegen Antisemitismus gestärkt werden.

Streich wurde für sein Engagement abseits des Fußballplatzes gewürdigt, der 58-Jährige äußert sich immer wieder zu politischen und sozialen Themen. »Seit einem Jahrzehnt nutzt Christian Streich die Bühne des Profifußballs, um ehrlich und klar Stellung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung zu beziehen und sich für Respekt und demokratische Grundwerte einzusetzen«, sagte Neuendorf, »mit seinen stets authentischen Statements ruft er nicht nur zur Zivilcourage auf, sondern ist selbst ein Vorbild dafür.«

Internetseite des DFB

© dpa-infocom, dpa:231113-99-933450/2