Rund 150 Jahre nach der Entdeckung Trojas durch Heinrich Schliemann (1822-1890) zeigt das Museum der Universität Tübingen unveröffentlichte Fundstücke aus den Grabungen des deutschen Archäologen. Zugleich begeht das Museum der Universität Tübingen mit der Ausstellung, die am Freitag eröffnet wird und bis zum 16. April andauert, sein 25-jähriges Bestehen sowie den 200. Geburtstag Schliemanns. Zur Ausstellung ist eine Reihe von Vorträgen geplant.
In den archäologischen Sammlungen im Schloss Hohentübingen lagern mehr als 200 Originale aus den Troja-Grabungen Schliemanns. Unter den Fundstücken ist beispielsweise ein Tondeckel für ein Gefäß, in dem ein Gesicht zu erkennen ist. Gezeigt werden auch Leihgaben anderer Museen, wie ein Ohrring aus Gold mit Gehänge oder ein Becher mit kunstvoll geschwungenem Doppelhenkel.
Die Namen der verschiedenen Abteilungen lauten Troja-Mythos, Heinrich Schliemann, Ausgrabungsgeschichte seit Schliemann, Tübinger Troja-Projekt, Landschaft und Architektur, Handel und Handwerk und schließlich Troja-Trash. In der letzten Abteilung sind etwa Brett- und Computerspiele sowie Masken und Nippes rund um Troja zu sehen.
Rund 25 Jahre lang haben Tübinger Forscher die Grabungen in Troja geleitet, 2012 haben sie sich zurückgezogen. An der Erforschung des antiken Troja ist das Team um Ernst Pernicka dran. »Wir arbeiten immer noch daran, aus den Funden noch mehr an Informationen herauszuholen. Wie sind dabei, eine Gesamtzusammenfassung der Ausgrabungen zu liefern. Von den geplanten sechs Bänden sind schon vier entstanden«, sagte Pernicka am Donnerstag. Pernicka ist Seniorprofessor für Naturwissenschaftliche Archäologie an der Uni Tübingen und Wissenschaftlicher Direktor am Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie in Mannheim und immer noch Leiter des Troja-Projektes.
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