Am Donnerstag hatte ein 58-Jähriger mit einem Messer im Jobcenter von Rottweil in Baden-Württemberg eine Mitarbeiterin angegriffen und schwer verletzt, bei der er einen Termin wahrgenommen hatte. Er wurde noch vor Ort festgenommen und sollte am Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden. Die 50 Jahre alte Frau wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht.
Die Tat hatte der Mann vorher im Internet angekündigt. »Ich werde morgen eine Person des Jobcenters töten«, habe der 58-Jährige im Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet, sagte der Sprecher der Rottweiler Staatsanwaltschaft, Frank Grundke, am Freitag.
Angriffe auf Jobcenter-Mitarbeiter kommen immer wieder vor: Einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion zufolge gab es seit 2012 zwei Übergriffe auf Jobcenter-Mitarbeiter, die tödlich endeten. Außerdem wurden 12 Körperverletzungen, 22 Gewaltandrohungen, 10 Bombendrohungen und 9 Sachbeschädigungen gezählt.
Die tatsächliche Zahl der Übergriffe liegt vermutlich höher, da es keine generelle Meldepflicht für Jobcenter gibt, wie eine Sprecherin der BA sagte. »Gewaltandrohungen, die nicht tatsächlich zu körperlichen Verletzungen führen, erfassen wir nicht«, sagte eine weitere BA-Sprecherin.
Mitteilung der Polizei zu Angriff auf Jobcenter-Mitarbeiterin in Rottweil
Antwort der Bundesregierung auf FDP-Anfrage zu Drohungen und Übergriffen in Jobcentern