Die Immobilienumsätze des zweiten Quartals sanken in Baden-Württemberg um 14,2 Prozent, in Bayern um 11,9 Prozent. Das ist nach Angaben Kippes' eine außerordentliche Entwicklung. Gleichzeitig standen im Juni in den Großstädten beider Bundesländer durchschnittlich um über die Hälfte mehr Häuser und Wohnungen zum Verkauf als ein Jahr zuvor, mancherorts sogar mehr als doppelt so viele.
So waren in Würzburg etwa 133 unverkaufte Immobilien zu haben, ein Jahr zuvor waren es nur 63 gewesen. Ebenso auffällig war die Entwicklung in Reutlingen. Dort hatten Interessenten die Wahl unter 138 Angeboten, im Juni 2021 waren es nur 51 gewesen.
Hauptursache ist nach Einschätzung des Immobilienverbands nicht mangelnde Nachfrage, sondern mangelnde Bezahlbarkeit. Die auf knapp drei Prozent gestiegenen Immobilienzinsen in Kombination mit den nach wie vor sehr hohen Preisen machen Haus- oder Wohnungskauf demnach für viele unerschwinglich. »Eigennutzer« - im Gegensatz zu Kapitalanlegern - finanzierten traditionell mit viel Fremdkapital und fielen nun als Käufer aus, resümierte Kippes.
© dpa-infocom, dpa:220726-99-161133/2