Logo
Aktuell Land

Infektionen mit Tierseuche Aujeszkysche Krankheit gesunken

Die ansteckende Tierseuche Aujeszkysche Krankheit ist im vergangenen Jahr deutlich seltener in der Wildschweinpopulation nachgewiesen worden als in den beiden Jahren zuvor. Es seien 59 Fälle gezählt worden nach 82 Nachweisen im Jahr zuvor und 75 Fällen im Jahr 2021. Betroffene Wildschweine gab es nach weiteren Angaben des Landwirtschaftsministeriums in 20 von 44 Landkreisen, darunter im Neckar-Odenwald-Kreis und im Hohenlohekreis, im Main-Tauber-Kreis, in Ravensburg, Baden-Baden, Böblingen, Calw, Esslingen und Schwäbisch Hall sowie in der Stadt Pforzheim.

Wildschwein
Ein Keiler steht im Gehege eines Wildparks. Foto: Patrick Pleul/DPA
Ein Keiler steht im Gehege eines Wildparks.
Foto: Patrick Pleul/DPA

Ein Sprecher des Ministeriums zeigte sich daher auch nach den jüngeren Berichten über weitere Nachweise im Main-Tauber-Kreis wenig beunruhigt. Fälle bei Wildschweinen gebe es in Deutschland immer wieder. Die Krankheit unterliege keinen tierseuchenrechtlichen Bekämpfungsmaßnahmen, es gebe ein landesweites Monitoring - Wildschweine, die als Wirte die Krankheit in sich tragen können, werden also laut Ministerium auf eine Infektion mit dem Virus untersucht. Ansteckungen von Jagdhunden sind zwar selten, aber nicht völlig auszuschließen.

Benannt ist die Tierseuche nach dem ungarischen Tierarzt Aldar Aujeszky, der die Krankheit 1902 zum ersten Mal beschrieb. Bei der Krankheit handelt es sich um eine Herpesvirusinfektion, die fast alle Säugetierarten außer Pferden befallen kann. Menschen sind nicht gefährdet, es sind jedoch vereinzelt Laborinfektionen bekannt geworden. Die auch »Pseudowut« oder »Juckseuche« genannte Infektion äußert sich in den meisten Fällen in starkem Hautjucken und Lähmungen, die häufig tödlich verlaufen. Die Virusinfektion ist meldepflichtig.

© dpa-infocom, dpa:240124-99-734946/3