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Immer weniger Polizeifreiwillige: Neuausrichtung unklar

Die Zahl der Polizeifreiwilligen in Baden-Württemberg ist seit dem beschlossenem Ende des Dienstes 2011 um rund 43 Prozent gesunken.

Freiwilliger Polizist
Ein freiwilliger Polizist läuft bei seiner Streife durch die Fußgängerzone. Foto: Christoph Schmidt/Archiv
Ein freiwilliger Polizist läuft bei seiner Streife durch die Fußgängerzone. Foto: Christoph Schmidt/Archiv

STUTTGART. Derzeit engagieren sich noch 673 Ehrenamtliche bei der Polizei, wie das Landespolizeipräsidium in Stuttgart mitteilte. Jedes der 12 Polizeipräsidien verfüge noch über Polizeifreiwillige, hieß es. Die grün-schwarze Landesregierung hatte zwar im Koalitionsvertrag festgeschrieben, den Freiwilligendienst weiterzuführen; in welcher Form ist allerdings noch unklar. Freiwillige, die ausscheiden, werden bislang nicht mehr nachbesetzt.

Das Innenministerium sieht in der schwindenden Verfügbarkeit der Freiwilligen kein Problem. »Wir haben aus den Polizeipräsidien bislang nicht vernommen, dass es da Probleme gibt«, sagte ein Sprecher. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) sieht das anders. Wegen der Personalnot könne die Polizei ohne die Hilfe der Freiwilligen viele Maßnahmen, wie etwa die Verkehrsregelung bei Großveranstaltungen, kaum mehr stemmen, sagte Gewerkschaftschef Ralf Kusterer. Jeder Freiwillige werde dringend benötigt.

Bis zum Ende der Legislaturperiode will das Ministerium ein Konzept vorlegen, in dem der Freiwillige Polizeidienst neu geregelt werden soll. Die Koalitionsparteien aber auch die beiden Polizeigewerkschaften sind uneins darüber, welche Aufgaben die Freiwilligen künftig übernehmen sollten. (dpa)