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Immer weniger heimische Fische im Neckar

Vor allem der Ausbau der Schifffahrt auf dem Neckar zwischen Plochingen und Mannheim hat die heimischen Fischbestände dort deutlich schrumpfen lassen. Eine Besserung ist nach Auskunft des Landesfischereiverbandes nicht in Sicht. »Der Neckar dort ist kein wilder Fluss mehr, sondern eine Seenkette mit dramatischen Folgen für die Fischbestände«, sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Reinhart Sosat. 27 Schleusen mit zum Teil mehreren Wehren hielten die Fische zurück. Der Verband kämpft darum, dass Fischtreppen gebaut werden, damit die Fische wenigstens durchwandern können, um in die Seitenflüsse wie Jagst, Kocher oder Enz zu gelangen.

Landesfischereiverband am Neckar
Eine Stadtbahn fährt über eine Brücke, darunter sind der Neckar und das Wehr der Staustufe Cannstatt zu sehen. Foto: Marijan Murat
Eine Stadtbahn fährt über eine Brücke, darunter sind der Neckar und das Wehr der Staustufe Cannstatt zu sehen.
Foto: Marijan Murat

Nach Auskunft des Agrarministeriums hat sich zwar die Artenzahl im Neckar in den vergangenen 30 Jahren kaum verändert, dafür aber die Artenzusammensetzung und die Fischdichte, also ihre Anzahl. »Für den kompletten Neckar gilt, dass im Fischbestand erhebliche Defizite festgestellt werden konnten« sagte ein Sprecher. Und dies ließe sich auch nicht mehr beheben. Im problematischen Teil des Neckars gelten laut Agrarministerium heute 13 Arten (34 Prozent) als unmittelbar gefährdet.

© dpa-infocom, dpa:220225-99-279468/2