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Immer neue Details über Verdächtigen im Fall Ayleen

Es werden weitere Anzeigen von Mädchen gegen den Verdächtigen im Fall Ayleen bekannt. Zudem wurde der Mann wegen Verkehrs- und Diebstahlsdelikten als Mehrfachintensivtäter eingestuft. Deswegen hätte vor Tagen vor einem Gericht gegen ihn verhandelt werden sollen.

Justitia
Eine Figur der blinden Justitia. Foto: Christoph Soeder
Eine Figur der blinden Justitia.
Foto: Christoph Soeder

Über den Verdächtigen im Fall der getöteten 14-jährigen Ayleen werden immer mehr neue Details bekannt. So gab es nach derzeitigem Ermittlungsstand im ersten Halbjahr 2022 von Mädchen drei Anzeigen gegen ihn.

Der 29-Jährige wurde zudem im Mai wegen zahlreicher Verkehrs- und Diebstahlsdelikte als Mehrfachintensivtäter eingestuft. Deswegen sollte eigentlich auch Anfang August eine Verhandlung vor einem Amtsgericht gegen ihn beginnen, bestätigte Oberstaatsanwalt Manuel Jung in Wetzlar am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Über nun bekannten insgesamt drei Anzeigen hatte zunächst die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« berichtet.

Den Ermittlern zufolge war der Mann als Jugendlicher für zehn Jahre wegen eines versuchten Sexualdelikts in ein psychiatrisches Krankenhaus gekommen und stand nach seiner Entlassung unter Führungsaufsicht. Diese lief im Januar aus. Der 29-Jährige steht im Verdacht, die 14-jährige Ayleen aus Baden-Württemberg getötet zu haben. Die Leiche der Schülerin war in einem See im hessischen Wetteraukreis gefunden worden.

Bei den drei Anzeigen geht es um Jugendliche im Alter von 14 und 17 Jahren. Bereits bekannt war, dass der 29-Jährige im Frühjahr eine Schülerin belästigt haben soll. Deswegen wurde Strafanzeige wegen des Verdachts der versuchten Nötigung erstattet. Ende März und Anfang April gab es dann Anzeigen von zwei 14-Jährigen wegen sexueller Belästigung und Nötigung.

»Die Anzeigen sind unmittelbar in die Bearbeitung gegangen«, sagte Jung. Die Akte ging an die Staatsanwaltschaft und liege nun wegen weiterer Ermittlungen wieder bei der Polizei. Warum weiter ermittelt werden muss, wollte Jung aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

Nach dem Ende der Führungsaufsicht im Januar, ist der Verdächtige im Fall Ayleen nach den Worten Jungs am 19. Mai als Mehrfachintensivtäter eingestuft worden - wegen niederschwelliger Verkehrs- und Diebstahlsdelikte. Es seien neun Anklagen gegen ihn gebündelt worden, bereits am 8. August hätte gegen ihn verhandelt werden sollen.

»Der war hier auf dem Schirm«, sagte Jung. Hier sei zeitnah effektiv Aufarbeitung betrieben worden. Die Einstufung als Mehrfachintensivtäter sei kein Überwachungsprogramm wie die Führungsaufsicht. Allerdings sei der Mann auch unter der Aufsicht mit Diebstahls- und Verkehrsdelikten straffällig geworden.

Dass die Federführung der Ermittlungen im Fall Ayleen nach Hessen kommt, hält Jung für möglich. »Es gibt erste klare Signale aus Freiburg, dass der Fall nach Hessen abgegeben wird.«

Ayleen hatte am 21. Juli gegen 18.00 Uhr ihr Elternhaus in Gottenheim bei Freiburg verlassen und wurde seitdem vermisst. Eine große Suche der Polizei auch mit Hunden und Polizeihubschrauber brachte keine Ergebnisse. Zwei Tage später teilte die Polizei den Tod der 14-Jährigen mit.

© dpa-infocom, dpa:220812-99-362820/4