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IG Metall: »Enorm hohe Erwartungshaltung« vor Tarifrunde

Eine »enorm hohe Erwartungshaltung der Belegschaften« sieht die Gewerkschaft IG Metall vor der nächsten Tarifrunde in der Metall- und Elektrobranche des Südwestens. Grund dafür seien unter anderem die jüngsten Preissteigerungen, sagte der baden-württembergische IG-Metall-Chef Roman Zitzelsberger am Montag in Stuttgart.

Die Tarifkommissionen wollen nach bisherigem Fahrplan Ende Juni bundesweit über eine bezifferte Forderung entscheiden, wie Zitzelsberger berichtete. Spätestens vom 16. September an solle dann verhandelt werden.

Zitzelsberger machte auf gravierende wirtschaftliche Unsicherheiten aufmerksam, dazu gehöre der drohende Lieferstopp für russisches Gas. Der Südwesten wäre von einem solchen Embargo besonders stark betroffen, da das verarbeitende Gewerbe dort stark vertreten sei. Es gebe Gespräche mit der Arbeitgeberseite darüber, was ein möglicher Gaslieferstopp auslösen würde, beispielsweise bei der Kurzarbeit.

»Der Krieg (Russlands) gegen die Ukraine und der Corona-Lockdown in China sorgen allerorten für Lieferengpässe und treiben die Inflation nach oben«, sagte Zitzelsberger. Das belaste sowohl Unternehmen als auch Beschäftigte. Bei der Debatte über Forderungen in der Tarifrunde sollten Risiken dieser Art berücksichtigt werden. »Unser Hauptaugenmerk in der anstehenden Tarifrunde liegt aber auf einer tabellenwirksamen Entgelterhöhung, diesen Auftrag haben uns die Beschäftigten unmissverständlich erteilt«, sagte der Bezirksleiter der Gewerkschaft.

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© dpa-infocom, dpa:220523-99-398696/2