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Hugo Boss schließt vorerst Läden in Russland

Boss macht in Russland keine Geschäfte mehr. Die Läden sollen aber im Laufe dieses Jahres wieder öffnen. Ungeachtet der Krise wollen die Metzinger ihr Geschäft international wieder ausweiten.

Hugo Boss
Das Logo von Hugo Boss spiegelt sich in mehreren Glasscheiben. Foto: Sebastian Gollnow
Das Logo von Hugo Boss spiegelt sich in mehreren Glasscheiben.
Foto: Sebastian Gollnow

Angesichts des Ukraine-Krieges hat der Modekonzern Hugo Boss seine 28 Läden in Russland geschlossen. Alle Aktivitäten im Einzelhandel und Online-Shopping in dem Land seien damit eingestellt, teilte Vorstandschef Daniel Grieder am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Metzingen mit. »Wir zahlen aber die Gehälter der rund 200 Mitarbeiter weiter.«

Zusammen mit der Ukraine habe das Russland-Geschäft im vergangenen Jahr rund drei Prozent des Konzernumsatzes ausgemacht. Der Manager zeigte sich über die Lage besorgt, machte aber gleichzeitig deutlich, dass die Auswirkungen für das Modeunternehmen begrenzt seien. Man hoffe, die Läden in der zweiten Jahreshälfte wieder öffnen zu können. »Es ist schwer vorherzusagen, was passieren wird«, schränkte der seit Juni amtierende Grieder ein.

Boss will trotz der Unsicherheiten und der bisher nicht überwundenen Corona-Pandemie im laufenden Jahr wieder zweistellig wachsen. Angepeilt wird ein Konzernumsatz in der Spanne von 3,1 bis 3,2 Milliarden Euro, was einem Plus von 10 bis 15 Prozent entsprechen würde. Das operative Ergebnis soll zudem zwischen 10 und 25 Prozent wachsen und damit bis zu 285 Millionen Euro erreichen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Konzern von der zurückgekehrten Kauflaune der Verbraucher profitiert und damit das Corona-Tief überwunden. Der Umsatz stieg um 43 Prozent auf rund 2,79 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern betrug laut Geschäftsbericht 144,1 Millionen Euro nach einem Verlust von 219,2 Millionen Euro im Vorjahr.

Finanzvorstand Yves Müller sagte mit Blick auf China, Boss sei nicht von dortigen Aufrufen betroffen, westliche Marken zu boykottieren. »China ist ein wichtiger Markt«, sagte er.

Boss will wegen der verbesserten Ertragslage eine Dividende von 70 Cent je Aktie zahlen. Im Jahr zuvor hatte das Unternehmen nur die gesetzliche Mindestdividende von vier Cent ausgeschüttet.

Mitteilung Boss

© dpa-infocom, dpa:220309-99-452432/5