Sandhausen (dpa/lno) - Mitfavorit Hamburger SV hinkt in der 2. Fußball-Bundesliga seinen hohen Ansprüchen weiter hinterher. Zwar verhinderten die Norddeutschen am Sonntag mit dem 1:1 (0:1) beim SV Sandhausen ihre dritte Niederlage in Serie. Sie laufen aber dennoch Gefahr, ihren zweiten Tabellenplatz an den VfB Stuttgart zu verlieren, wenn dieser am Montagabend bei Darmstadt 98 gewinnt.
Vor 15 000 Besuchern im ausverkauften Hardtwald-Stadion brachte Alexander Schirow (39. Minute) die seit nunmehr acht Heimspielen unbesiegten Gastgeber in Führung. Lukas Hinterseer (75.) glich mit seinem fünften Saisontor verdientermaßen aus für den HSV, der aber in einer Ergebniskrise steckt und weiter auf den ersten Auswärtssieg seit dem 25. August warten muss. »Wir haben sehr engagiert gespielt und alles versucht, aber im Moment fehlt das Fortune«, sagte Trainer Dieter Hecking nach dem umkämpften Match. »Wir haben die Chancen, aber im Moment will der Ball einfach nicht über die Linie.«
Der HSV-Coach hatte nach den Pleiten in Osnabrück (1:2) und gegen Heidenheim (0:1) wie erwartet Umstellungen vorgenommen, weil auf ihn einige Akteure »überspielt« gewirkt hatten. So ersetzte in der Abwehrzentrale Ewerton bei seinem Startelf-Debüt nach langer Reha Rick van Drongelen. Neben Sonny Kittel saß überraschend auch der bisher so starke Adrian Fein zunächst auf der Bank, Hinterseer und Gideon Jung standen für sie beim Anpfiff auf dem nassen Rasen.
Heckings Plan sah vor, den Gegner mehr zu attackieren, statt schön zu spielen. Auf diese Weise erkämpfte sich der Aufstiegskandidat ein klares Übergewicht, versäumte es aber wie zuletzt erneut, in Führung zu gehen. Martin Harniks Kopfball parierte Keeper Martin Fraisl (16.), Jeremy Dudziak (26.) verzog knapp, Schüsse von Khaled Narey (29.) und Harnik (37.) wurden geblockt. Das rächte sich, als Schirow mit der ersten SVS-Chance den Spielverlauf auf den Kopf stellte.
Nach dem Wechsel hätte Besar Halimi beinahe sogar für die Vorentscheidung gesorgt, doch Torhüter Daniel Heuer Fernandes klärte glänzend (50.). Mit der Hereinnahme von Fein und Kittel (59.) sowie später von Jairo Samperio (73.) versuchte Hecking, dem inzwischen erlahmten Hamburger Offensivspiel wieder zu neuem Schwung zu verhelfen. Das gelang - und wurde mit dem verdienten Ausgleich belohnt, bei dem Hinterseer nach Harniks Schuss geschickt abstaubte.
Die Hamburger spielten nun voll auf Sieg, den erneut Hinterseer (83.) auf dem Fuß hatte, doch Fraisl rettete dem SVS den Punkt. Es hätten gar drei Zähler werden können, denn nach einem schlampigen Jatta-Pass und einem schnellen Konter tauchte Kevin Behrens plötzlich allein vor Heuer Fernandes auf, der dem HSV wenigstens den Teilerfolg sicherte.