Rettig schlug vor, ökologische Aspekte mit in die Lizenzierung der Vereine durch die DFL einfließen zu lassen. »Mir leuchtet nicht ein, dass wir die Lux-Werte für das Flutlicht definieren, wie viele Quadratzentimeter die Werbung auf dem Trikot umfassen darf, aber zu ökologischen Themen gibt es null Vorgaben in den Lizenzierungsvorschriften der DFL«, erklärte er. Der 55-Jährige war Manager bei verschiedenen Erstliga-Clubs und zuletzt kaufmännischer Geschäftsleiter beim Zweitligisten FC St. Pauli.
Die DFL verwies wie schon in der Vergangenheit bei solchen Themen darauf, dass die Clubs der 1. und 2. Liga individuell über eigene Nachhaltigkeitsaktivitäten entscheiden. »Darüber hinaus ist im März 2019 der so genannte 'Arbeitskreis Verantwortung' als Austauschplattform über geeignete Nachhaltigkeitsmaßnahmen gegründet worden«, sagte ein Sprecher. Er sei mit sieben gewählten Club-Vertretern besetzt und bei der DFL Stiftung angedockt.
Die Hoffenheimer und ihr Mehrheitseigner Hopp sehen sich im Profifußball als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und haben schon mehrere Projekte gestartet. Hopp finanzierte auch das Erlebniszentrum »Klima Arena« in Sinsheim als Stifter mit 40 Millionen Euro.
Der 79 Jahre alte Milliardär regte an, die DFL solle bei den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit für die Profivereine Impulse setzen. »Man sollte den Clubs generell Anreize zum nachhaltigen Wirtschaften geben. Entweder indem sie stärker an den Erlösen partizipieren oder ihnen etwa in einem größeren Rahmen Aufmerksamkeit garantiert.«
Rettig sieht die Möglichkeit, das Thema öffentlichkeitswirksam zu besetzen, als »verpasst«. Die wichtigsten Themen, Nachhaltigkeit und Zukunft, seien bei der DFL nicht besonders ausgeprägt: »Dabei müsste bei einem Umsatz von 4,6 Milliarden Euro pro Jahr auch in Forschung und Entwicklung investiert werden«, sagte er.