Dabei fing alles noch recht harmlos an: Einer Streife fiel am Dienstagabend auf, dass ein Mann während der Fahrt mit dem Handy telefonierte, und wollte ihn kontrollieren. Doch der Fahrer drückte voll aufs Gas und zeigte den Beamten nur die Rücklichter. An einer Kreuzung ignorierte er eine rote Ampel und knallte prompt mit seinem Wagen gegen ein anderes Auto. Doch Aufgeben ist offensichtlich nicht so seine Sache: Der Mann setzte zurück, um abzuhauen, doch dabei stieß er gegen den Streifenwagen direkt hinter ihm. Festnahme, Endstation.
Doch wer jetzt denkt, damit sei die Flucht ganz zu Ende gewesen, der irrt sich. Weil er sich wie seine 19-jährige Begleiterin leicht verletzte bei der hollywoodreifen Flucht, wurde der 34-Jährige in einer Klinik behandelt. Danach wollte er sich zu Fuß erneut aus dem Staub machen, doch die Polizisten ließen sich wieder nicht abhängen und nahmen ihn zum zweiten Mal fest.
Stellt sich nur die Frage: Warum wollte sich der Mann auf keinen Fall schnappen lassen? »Er wurde vorher schon gesucht«, hieß es am Mittwochabend bei der Polizei. Weswegen - das wurde nicht verraten. Zudem hat der 34-Jährige keinen Führerschein und das Kennzeichen war auch geklaut.
Bilanz der Verfolgungsjagd: Der Mann muss sich wegen eines illegalen Autorennens verantworten und weil er ohne Führerschein gefahren ist und dabei zahlreiche Menschen in Gefahr gebracht hat. Die Fahrerin des anderen Autos und ihr Beifahrer wurden leicht verletzt, der Sachschaden wird auf 10.000 Euro geschätzt. Der Harakirifahrer sitzt in Untersuchungshaft - warum wohl? Wegen Fluchtgefahr natürlich.
© dpa-infocom, dpa:220427-99-69580/2