Logo
Aktuell Landeshauptstadt

Hohe Schadstoffwerte zum Start der Feinstaubalarm-Saison?

Stuttgarts vierte Feinstaubalarm-Saison könnte nächste Woche gleich mit recht hohen Schadstoffwerten starten. Trotzdem stehen die Chancen nicht schlecht, den EU-Grenzwert 2018 erstmals überall einzuhalten.

Feinstaubalarm in Stuttgart
Eine Leuchttafel weist auf Feinstaubalarm hin. Foto: Marijan Murat/Archiv
Eine Leuchttafel weist auf Feinstaubalarm hin. Foto: Marijan Murat/Archiv

Stuttgart (dpa/lsw) - Da mit dem Herbst auch die Luftbelastung entlang der Hauptverkehrsachsen ansteigt, kann in Stuttgart vom 15. Oktober an wieder Feinstaubalarm ausgerufen werden. Zum vierten Mal in Folge greift die Landeshauptstadt zu diesem Mittel, mit dem Autofahrer an Tagen mit besonders hoher Belastung zum freiwilligen Umstieg auf Busse oder Bahnen aufgerufen werden. Außerdem dürfen an Alarmtagen Kamine, die allein der Gemütlichkeit dienen, nicht befeuert werden. Die Stadt hofft dadurch, in diesem Jahr erstmals den EU-Grenzwert für gesundheitsschädlichen Feinstaub an allen Messstationen einhalten zu können.

Bleibt das Wetter so, wie es derzeit ist, könnte die Saison jedoch gleich mit einem Alarm starten, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. »Es sieht eher nach Hoch aus, als nach Sturm und Regen«, sagte Uwe Schickedanz. Das spreche für nur geringen Luftaustausch und folglich erhöhte Schadstoffwerte am Boden. Die Luftmassen liegen derzeit wie ein Deckel auf dem Stuttgarter Talkessel und halten die miese Luft am Boden. Man spricht von einer Inversionswetterlage. Diese hat in den vergangenen Tagen schon zu erhöhten Feinstaubwerten an Deutschlands schmutzigster Straßenkreuzung geführt.

Am Neckartor wurden die Feinstaub-Grenzwerte der EU von maximal 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft im Tagesmittel in diesem Jahr bislang an 16 Tagen überschritten. Erlaubt sind 35 Überschreitungstage im gesamten Jahr. Im Jahr 2017 war am Neckartor die maximal erlaubte Zahl an Überschreitungstagen bereits im April erreicht. In der vergangenen Alarmperiode bis Mitte April gab es elf Feinstaubalarme, die insgesamt 56 Tage dauerten.

An allen anderen Messstationen in Stuttgart werden die Feinstaub- Grenzwerte schon seit geraumer Zeit eingehalten. Nicht so ist das bei der Belastung mit Stickoxiden vor allem aus Diesel-Fahrzeugen, wo die Jahresgrenzwerte nach wie vor an mehreren Stellen in der Stadt deutlich überschritten werden. Um die Luft sauberer zu bekommen, sind vom 1. Januar 2019 an Fahrverbote für Diesel der Euronorm 4 und schlechter geplant. Ob auch Euro-5-Diesel ausgesperrt werden müssen, soll von der Entwicklung abhängig gemacht werden. (dpa)