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Hohe Preise und Absatzzahlen: Porsche verdient deutlich mehr

Hohe Preise und gute Absatzzahlen haben dem Sportwagenbauer Porsche erneut kräftige Zuwächse bei Umsatz und Gewinn beschert. So konnte das Stuttgart Unternehmen auch gestiegene Kosten ausgleichen. In der Prognose für das laufende Jahr sieht sich das Management bestätigt.

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Ein Mitarbeiter der Porsche AG zeigt in einer Produktionshalle das Porsche-Logo. Foto: Marijan Murat
Ein Mitarbeiter der Porsche AG zeigt in einer Produktionshalle das Porsche-Logo.
Foto: Marijan Murat

Steigende Preise und höhere Verkaufszahlen haben die Geschäftszahlen des Sportwagenbauers Porsche zu Jahresbeginn in die Höhe getrieben. Von Januar bis März wuchsen sowohl der Umsatz als auch das operative Konzernergebnis um mehr als ein Viertel, wie das mehrheitlich zum Volkswagen-Konzern gehörende Unternehmen am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Nach Steuern blieben 1,41 Milliarden Euro - 39 Prozent mehr als im ersten Quartal 2022. Der Autobauer hielt an den Jahreszielen für 2023 fest.

Der Umsatz im ersten Quartal lag den Angaben nach bei 10,1 Milliarden Euro. Das Ergebnis aus dem operativen Geschäft betrug 1,84 Milliarden Euro. Damit lag das der Anteil des operativen Gewinns am Umsatz wie im Vorjahreszeitraum bei 18,2 Prozent. Das bedeutet, dass Porsche die gestiegene Kosten - unter anderem für Energie, Material, Rohstoffe und Logistik sowie für Vertrieb und Verwaltung - kompensieren konnte.

Langfristig strebt das Management um Porsche-Chef Oliver Blume eine Rendite von mehr als 20 Prozent an. Im März kündigte es aus diesem Grund an, die Effizienz verbessern zu wollen. Arbeitsplätze soll das nach damaligen Angaben von Finanzchef Lutz Meschke aber nicht kosten.

»Die Märkte bleiben global volatil - umso zufriedener sind wir mit unseren Zahlen«, sagte Meschke am Mittwoch. Im ersten Quartal waren die Lieferprobleme demnach noch nicht ganz abgehakt. Vor allem in den Lieferketten und bei der Teileverfügbarkeit für Elektroautos habe es überdurchschnittliche Probleme gegeben, hieß es von Porsche. Auch speziell von Kunden bestellte Teile für die Personalisierung der Autos waren teils noch schwierig zu bekommen.

Porsche hatte wie bereits bekannt von Januar bis März 80.767 Autos an Kunden ausgeliefert - ein Plus von 18 Prozent. Ein Jahr zuvor hatten Lieferkettenprobleme und die Corona-Pandemie den Verkauf gebremst. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Fahrzeug kletterte im ersten Quartal von 107.000 auf 116.000 Euro. Dazu beigetragen haben demnach höhere Verkaufspreise und eine Verschiebung hin zu teureren Modellen.

Die Nachfrage bleibt nach Angaben des Unternehmens unverändert stark. Der Auftragseingang im ersten Quartal habe über den Erwartungen des Unternehmens gelegen, sagte Finanzchef Meschke. Porsche will auch weiter an der Preisschraube drehen. In den USA habe der Konzern Preiserhöhungen zwischen vier und acht Prozent eingeläutet, die im zweiten Halbjahr wirken dürften, sagte Meschke. Auch für den Rest des Jahres rechnete er mit einer starken Preisentwicklung.

Der VW-Konzern hatte den Sport- und Geländewagenbauer im vergangenen September an die Börse gebracht. Ein Viertel der Vorzugsaktien werden seitdem frei gehandelt, seit Dezember ist Porsche im Leitindex Dax. Mit einer Verteuerung von einem knappen Drittel hat sich die Aktie für Anleger bislang gelohnt. Schon länger wird der Sportwagenbauer von den Investoren an der Börse höher bewertet als der gesamte VW-Konzern. Die Familienholding Porsche SE erwarb im Zuge des Börsengangs eine Sperrminorität an den Stammaktien.

Mitteilung

© dpa-infocom, dpa:230503-99-538378/3