Beim Amtsgericht Aalen ist ein Insolvenzantrag des Raumausstatters TTL mit Sitz in Heidenheim eingegangen. Der Antrag werde zurzeit geprüft, teilte der Direktor des Amtsgerichts am Donnerstag auf Anfrage mit. Zuvor hatten mehrere Medien über eine mögliche Schieflage des Raumausstatters berichtet. Nach Angaben des Unternehmens arbeiten dort mehr als 400 Menschen an mehr als 20 Standorten in Baden-Württemberg und Bayern. Eine Anfrage ließ das Unternehmen zunächst unbeantwortet.
Offenbar blieben zuletzt Lohnzahlungen des Unternehmens an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Das Arbeitsgericht Stuttgart bestätigte, dass mindestens 16 Verfahren eingegangen sind. Überwiegend gehe es dabei um nicht gezahlte Gehälter in den Monaten Dezember und Januar, erklärte eine Sprecherin. Ein erster Gütetermin ist demnach für den 5. März anberaumt. Sollte vorher jedoch ein Insolvenzverfahren eröffnet werden, würde das Verfahren vor dem Arbeitsgericht der Sprecherin zufolge unterbrochen werden.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Ellwangen erklärte, dass dort noch kein Verfahren anhängig sei. Die Behörde habe aber den Hinweis bekommen, dass Anzeigen gegen das Unternehmen vorliegen. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ulm gab an, dass im Rahmen eines Betrugsverfahrens bei einer Heidenheimer Firma ermittelt werde. Um welche Firma es sich handelt, könne aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht mitgeteilt werden. Auch Details zu den laufenden Ermittlungen könne der Sprecher nicht nennen.
Der Verbund TTL Nord und TTM mit Sitz im bayerischen Hallstadt distanzierte sich in einer Mitteilung von dem Geschehen. »Abgesehen von der Namensgleichheit bestehe kein Zusammenhang zwischen den Geschäften des Verbunds und des abgespaltenen Ablegers«, heißt es in der Mitteilung. Demnach habe sich die Süd-Gesellschaft, bei der er sich nun um die TTL OP GmbH handele, Anfang 2022 aus dem Verbund herausgelöst.
Mitteilung des Verbunds TTL Nord und TTM
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