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Heckler & Koch: Gericht sucht weiter nach Eigentümer

Rottweil (dpa/lsw) - In einem 2016 gestarteten Gerichtsverfahren gegen Heckler & Koch geht die Suche nach dem Mehrheitsaktionär der Waffenschmiede, Andreas Heeschen, weiter. Es solle "noch einmal der Versuch unternommen werden [...], den bisher nicht zu ladenden Zeugen zu vernehmen", teilte das Landgericht Rottweil am Mittwoch mit. Ein für diesen Freitag geplanter Verkündungstermin wurde abgesagt - bei dieser Gelegenheit hätte das Gericht das Verfahren einstellen können. Doch die zuständige Kammer für Handelssachen bleibt hartnäckig. Wann es mit der mündlichen Verhandlung weitergeht, steht noch nicht fest (Aktenzeichen 5 O 59/16 KfH).

In dem Verfahren geht es um die Klage eines Ex-Geschäftsführers von Heckler & Koch namens Nicola Marinelli auf Auskunft. Der Manager hatte Ende 2015 seinen Job verloren. Nach seiner Lesart geschah dies, weil sich die Machtverhältnisse bei der Waffenschmiede geändert hatten - nicht mehr sein Förderer Heeschen, sondern ein französischer Investor habe seither das Sagen gehabt. In seinem Arbeitsvertrag hatte sich Marinelli zusichern lassen, dass ihm bei einem Kontrollwechsel eine hohe Abfindung zustand.

Um seine Forderung durchzusetzen, versucht der Ex-Chef seit Jahren, den Mehrheitseigentümer Heeschen als Zeugen laden zu lassen. Doch Briefe des Gerichts in die Schweiz und nach Großbritannien konnten nicht zugestellt werden. Unlängst hatte Heeschen der Presse mitgeteilt, dass er sich keinesfalls dem Gericht entziehe und dass er in Großbritannien einen festen Wohnsitz habe, wo er »nachweislich erreichbar« sei. Heeschen betont, dass es »zu keinem Zeitpunkt einen Wechsel des Mehrheitsaktionärs der H&K AG« gegeben habe. Allerdings ist unstrittig, dass Heeschen seit langem die Mehrheit der Aktien hält. Marinelli mutmaßt aber, dass der französische Investor andere finanzielle Druckmittel gehabt habe.