In dem Verfahren geht es um die Klage eines Ex-Geschäftsführers von Heckler & Koch namens Nicola Marinelli auf Auskunft. Der Manager hatte Ende 2015 seinen Job verloren. Nach seiner Lesart geschah dies, weil sich die Machtverhältnisse bei der Waffenschmiede geändert hatten - nicht mehr sein Förderer Heeschen, sondern ein französischer Investor habe seither das Sagen gehabt. In seinem Arbeitsvertrag hatte sich Marinelli zusichern lassen, dass ihm bei einem Kontrollwechsel eine hohe Abfindung zustand.
Um seine Forderung durchzusetzen, versucht der Ex-Chef seit Jahren, den Mehrheitseigentümer Heeschen als Zeugen laden zu lassen. Doch Briefe des Gerichts in die Schweiz und nach Großbritannien konnten nicht zugestellt werden. Unlängst hatte Heeschen der Presse mitgeteilt, dass er sich keinesfalls dem Gericht entziehe und dass er in Großbritannien einen festen Wohnsitz habe, wo er »nachweislich erreichbar« sei. Heeschen betont, dass es »zu keinem Zeitpunkt einen Wechsel des Mehrheitsaktionärs der H&K AG« gegeben habe. Allerdings ist unstrittig, dass Heeschen seit langem die Mehrheit der Aktien hält. Marinelli mutmaßt aber, dass der französische Investor andere finanzielle Druckmittel gehabt habe.