STUTTGART. Dürre, Stürme, der Borkenkäfer und die Hitze: Der Zustand der Bäume ist als Folge des Klimawandels so schlecht, dass sich das Bild der Wälder in Baden-Württemberg deutlich verändern dürfte. Derzeit ist nach Angaben des Forstministeriums nur jeder fünfte Baum gesund, 43 Prozent der Waldfläche gelten sogar als »deutlich geschädigt«. »Unsere heimischen Baumarten wie Fichte, Buche und Eiche stoßen an ihre Grenzen«, sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) am Montag bei der Vorlage des Waldzustandsberichts in Stuttgart. Nadelbäume etwa haben durchschnittlich jede vierte Nadel schon verloren.
Der Wald werde zwar weiter existieren, sagte Hauk. »Aber er wird sich anders zusammensetzen als heute.« Unklar sei noch, welche Folgen viele neue Baumarten wie der Tulpenbaum, die Baumhasel, die Edelkastanie und die Sandbirke für die Fauna und Flora hätten. »Systematische Anbauerfahrungen für viele potenziell klimaanpassungsfähige Baumarten gibt es kaum«, sagte Hauk.
Hauk hatte im Sommer einen millionenschweren Notfallplan auf den Weg gebracht, um die Wälder zu retten. Der CDU-Politiker rechnete im September mit einem Volumen von jeweils 40 Millionen Euro in den Jahren 2020 und 2021. (dpa)