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Hauk: Wegen Klimawandel brauchen wir dauerhaft mehr Geld

Mehr Geld, mehr Personal und mehr Bäume - mit einem millionenschweren Finanzpaket und Dutzenden Projekten will das Land die stark belasteten Wälder schützen und wiederaufforsten. Mittel sollen auch noch in einen anderen Bereich fließen.

Forstminister Peter Hauk
Der baden-württembergische Forstminister Peter Hauk (CDU). Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild
Der baden-württembergische Forstminister Peter Hauk (CDU). Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild

Stuttgart (dpa/lsw) - Der Notfallplan des Landes für den angeschlagenen Wald im Südwesten wird umfangreicher finanziert als bislang bekannt - und dennoch muss nach Ansicht von Forstminister Peter Hauk (CDU) mit Blick auf die kommenden Jahre nachgesteuert werden. »Das wird nicht besser, das wird schlechter«, sagte Hauk am Donnerstag zur Belastung des Waldes durch Dürre, Hitze und Schädlinge wie den Borkenkäfer. Zwar setze der Notfallplan die richtigen Zeichen im Doppelhaushalt 2020/2021 und stelle auch zunächst ausreichend Geld zur Verfügung. »Aber wir stehen erst am Beginn des Klimawandels, das steht für mich außer Frage. Deshalb werden wird auch dauerhaft mehr Geld brauchen.«

Der nun beschlossene Doppelhaushalt sieht jeweils 40 Millionen Euro aus Landesmitteln für die Jahre 2020 und 2021 zum Wiederaufbau und Schutz des Waldes vor. Der Bund hat weitere rund 25 Millionen Euro zugesagt. Damit hätte der Notfallplan ein Volumen von jährlich rund 53 Millionen Euro pro Jahr.

Investiert werden die Mittel in die Wiederbewaldung und Klimafolgenforschung sowie in Dutzende weitere Personalstellen in der Forstverwaltung. Auch dem Borkenkäfer will das Land den Kampf ansagen mit einer speziellen Schädlingssoftware auf Tablet-Computern für Förster und mit Hilfskräften, sogenannten Waldläufern, die beim Monitoring helfen sollen. Auch Fördermittel für Waldbesitzer, weniger Bürokratie und ein breiterer Austausch von Wissen sind Teile des Pakets. Bis zum Frühjahr 2020 soll zudem ein »Masterplan Wald« ausgearbeitet werden - nach diesem könnten die Kosten über einen Zeitraum von zehn Jahren rund eine halbe Milliarde Euro betragen.

Zwei trockene Sommer in Folge und massive Schäden durch den Borkenkäfer haben den Bäumen im Südwesten enorm zugesetzt. Drastische Schäden gibt es vor allem an Buchen, im Rheintal fällt nach Angaben der Forstexperten die Kiefer auf großen Flächen aus, in weiten Teilen Baden-Württembergs sind die Tannen enorm beschädigt und den Fichtenbestand hat der Borkenkäfer angegriffen.

Nach Angaben des Forstministeriums haben Dürre und Hitze einen Schaden in Höhe von fast 340 Millionen Euro angerichtet. Es muss demnach eine Fläche von rund 15 600 Hektar bepflanzt werden. Beschädigt wurde sogar eine doppelt so große Fläche, wie aus einer Hochrechnung des Ministeriums für den Zeitraum zwischen 2018 und 2021 hervorgeht. Der Wald im Südwesten ist rund 1,4 Millionen Hektar groß - das entspricht 38,4 Prozent der Landesfläche.

Waldzustandsbericht 2018