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Hamburger Wissenschaftssenatorin beeindruckt von Kretschmann

Hamburg (dpa/lsw) - Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Fegebank setzt bei einem Sieg bei der Bürgerschaftswahl in rund fünf Wochen auf einen pragmatischen Regierungsstil wie im grün regierten Baden-Württemberg. »Mich beeindruckt, wie es Winfried Kretschmann als Grünem im Autobauerland Baden-Württemberg gelingt, nicht nur die eigenen Wähler, sondern ein ganzes Bundesland hinter sich zu bringen«, sagte Fegebank in einem Interview des Nachrichtenmagazins »Der Spiegel«. Der baden-württembergische Ministerpräsident habe keine Angst, Dinge zu sagen, die man nicht unbedingt von einem Grünen erwarten würde.

Katharina Fegebank
Katharina Fegebank, die Zweite Bürgermeisterin von Hamburg und Bürgerschaftswahl-Spitzenkandidatin. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild
Katharina Fegebank, die Zweite Bürgermeisterin von Hamburg und Bürgerschaftswahl-Spitzenkandidatin. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild

»Wenn man regiert, kann man nicht immer die reine Lehre praktizieren und nicht jeden Spiegelstrich des Parteiprogramms umsetzen«, betonte die Hamburger Wissenschaftssenatorin. »Man hat eine ganz andere Verantwortung und darf dann nicht nur auf die eigenen Wähler und Parteifreunde schauen, sondern muss an alle denken.« Kritik an Kretschmann, dass er so manches grüne Prinzip kassiere, wies Fegebank zurück: »Das ist Quatsch. Er steht auf einem festen grünen Wertefundament, das er manchmal an der Realität justiert.«

Die guten Umfragewerte ihrer Partei hält Fegebank für einen inzwischen anhaltenden Trend. »Auch wir Grünen haben uns weiterentwickelt. Wir sind von der Ein-Thema-Partei zu einem Vollsortimenter geworden mit Kompetenz in der Wirtschafts- und Sozialpolitik, in der Inneren Sicherheit.« Zudem habe sich die Gesellschaft verändert. »Sie sieht in uns eine Orientierung, vor allem in der Klimafrage«, sagte Fegebank.