Lucas Höler leidet mit seinem in dieser Saison noch glück- und torlosen Sturmpartner Michael Gregoritsch. Selbst beim höchsten internationalen Sieg des SC Freiburg, dem 5:0 im letzten Europa-League-Heimspiel gegen Bačka Topola, konnte Stürmer Gregoritsch keinen Treffer beisteuern. Nachdem der 29-Jährige in der Vorsaison auf 15 Pflichtspieltore und sieben Vorlagen gekommen war, hat er in der laufenden Saison noch gar nicht getroffen.
Trotzdem erhält der österreichische Fußball-Nationalspieler vor dem Duell mit Olympiakos Piräus am Donnerstag (18.45 Uhr/RTL+) Rückendeckung von seinen Mitspielern. »Wir wissen, was Gregerl für Stärken hat, und wir brauchen ihn unbedingt«, sagte Höler am Mittwoch. Aber auch ihm ist bewusst, dass Angreifer an Toren gemessen werden. »Irgendwann wird der Knoten platzen«, so Höler.
In dieser Saison wusste Gregoritsch bisher aber nur in der Nationalmannschaft zu überzeugen. »Am besten schießen wir beide eins, dann passt das«, sagte Höler vor der Partie gegen Olympiakos. Er selbst traf zuletzt gegen Darmstadt zum 1:1-Endstand. Es war sein drittes Tor in dieser Saison, alle Treffer erzielte er in der Bundesliga. »Das hilft meinem Selbstvertrauen«, sagte Höler.
»Wir klagen niemanden an, weil er mal ein paar Wochen nicht so viele Tore geschossen hat oder keins«, sagte SC-Trainer Christian Streich. »Aber die Laufwege werden thematisiert, dass sie da hingehen, wo es knallt.« Mit der Ausbeute auf europäischer Ebene ist er nicht zuletzt wegen des Kantersiegs gegen Bačka Topola zufrieden. Deswegen sei er auch für das möglicherweise entscheidende Spiel auf dem Weg in die K.o.-Phase »optimistisch, dass es wieder klappt«.
Mit einem Unentschieden können die Freiburger das Überwintern in der Europa League vorzeitig sichern, und hätten ein Endspiel um den Gruppensieg Mitte Dezember bei West Ham United in London. »Unser Anspruch ist auf jeden Fall, zu gewinnen. Aber ein Überwintern in der Europa League wäre auch ein Grund zum Jubeln«, sagte Höler.
Gregoritsch hatte schon nach dem Darmstadt-Spiel gesagt: »Wir wollen uns zwei Highlight-Spiele für das Frühjahr ausmachen.« Bei diesem Unentschieden ließ er erneut gute Chancen aus. »Wir sind oft im entscheidenden Moment zu ungenau, auch bei den Abschlüssen. Da schießen wir drüber, deswegen kommen wir nicht in einen Flow oder in eine Druckphase«, sagte der Stürmer.
Auf internationaler Bühne soll das wieder gelingen - auch um selbstbewusst in die kommenden Bundesligaspiele gehen zu können. Hilfreich ist da auch die Rückkehr von U21-Nationalspieler Merlin Röhl und Roland Sallai, die zuletzt verletzt gefehlt hatten. »Wir haben wieder mehr Möglichkeiten«, sagte Streich. Der wieder gewachsene Konkurrenzkampf erhöht auch den Druck auf Gregoritsch.
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