SCHWÄBISCH GMÜND. Welcher Hahn hat die größte Ausdauer? In Käfigen aufgereiht stehen die Tiere nebeneinander - und dann heißt es: Loskrähen. So erklärt Ludwig Burr vom Kleintierzuchtverein Hussenhofen die Regeln des Hahnenwettkrähens an diesem Sonntag.
Bereits zum 44. Mal haben die Kleintierzüchter für den kuriosen Wettbewerb nach Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) geladen. Mitmachen kann nicht nur, wer selbst einen Hahn besitzt. »Interessierte können sich für den Wettbewerb auch einen Hahn ausleihen«, sagt Burr. Bis zu neun Hähne treten in einer Runde gegeneinander an. Unterschieden werde zwischen großen Hähnen und Zwerghähnen.
Kräht ein Hahn in einer der rund 15 Minuten dauernden Runden am häufigsten, kommt er weiter. Den Besitzer oder die Besitzerin des krähfreudigsten Hahns erwartet am Ende ein Pokal. Damit es auch was zu hören gibt, beginnt der Wettbewerb bereits am Morgen. »Später am Tag kräht ein Hahn schließlich nicht mehr so oft«, erklärt Burr. Entscheidend seien deshalb vor allem die ersten Runden.
Die Idee zu dem ungewöhnlichen Wettstreit kam von einem befreundeten Kleintierzuchtverein, sagt Vorstand Burr. Dort sei das Hahnenwettkrähen sehr gut angekommen. Und auch bei ihnen würden die Hähne seit Jahren kräftig von den Teilnehmenden sowie den Gästen angefeuert. Ebenfalls Tradition habe zum Abschluss die sogenannte Nullrunde. Hier gewinnt nicht der Hahn, der am meisten kräht. Sondern der, der am längsten ruhig bleibt. »Wer zuerst kräht, fliegt raus«, sagt Burr. Auch hier winkt dem Sieger ein Pokal.
Wie viel es von den Tieren zu hören gibt, hänge aber auch vom Wetter ab, sagt der Kleintierzüchter. Bei großer Hitze bleibe das Krähen meist aus. Deshalb hofft Burr für Sonntag auf milde Temperaturen. Spätestens am Nachmittag ist für die Tiere nach all dem Trubel dann wieder Ruhe angesagt. Wie viele Hähne und Wettstreiter es in diesem Jahr sein werden, kann Burr vorab nicht sagen. Viele entschieden sich auch spontan und leihen sich einen Hahn für das Wettkrähen aus. (dpa)