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Gutachten zum sexuellen Missbrauch in Erzdiözese später

Die für Ende Oktober geplante Veröffentlichung eines Gutachtens zum Umgang mit sexuellen Missbrauch in der Erzdiözese Freiburg wird verschoben. Grund sind nach Auskunft des Erzbischöflichen Ordinariats vom Montag weitere rechtliche Absicherungen in beim Datenschutz sowie Persönlichkeits- und Presserecht. Die namentlich in dem Bericht genannten Personen, denen Vorwürfe gemacht werden, sollen Gelegenheit bekommen, noch einmal Stellung zu beziehen, sagte ein Sprecher.

Der neue Termin für die Veröffentlichung ist voraussichtlich in der zweiten Aprilhälfte 2023. »Die Untersuchung zum Umgang mit sexualisierter Gewalt muss veröffentlicht werden und sie wird veröffentlicht werden. Die Wahrheit muss auf den Tisch, Aufklärung hat oberste Priorität«, sagte Erzbischof Stephan Burger.

Der Bericht wird von der AG Aktenanalyse erstellt. In dieser werten vier externe Fachleute aus Justiz und Kriminalpolizei die Strukturen aus, die Vertuschung und Missbrauch in der Vergangenheit möglich gemacht hatten. Die AG Aktenanalyse war im Jahr 2018 eingesetzt worden, sie nahm im Frühjahr 2019 die Arbeit auf.

Forschungen anhand von Personalakten nach sexuellem Missbrauch hatten schon früher Erschreckendes zu Tage gefördert: Von Anfang 1946 bis Ende 2015 wurden 190 Beschuldigte entdeckt, die meisten von ihnen Priester, sowie mindestens 442 Betroffene.

© dpa-infocom, dpa:220919-99-820168/2