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»Grottenschlecht«: Hoffenheims Patzer im Königsklassen-Kampf

Dieser Rückschlag war nicht eingeplant. Die TSG Hoffenheim lässt bei Abstiegskandidat Hertha wertvolle Punkte im Kampf um die Champions League liegen. Nach der Schlappe wählen die Profis klare Worte.

Hertha BSC - TSG 1899 Hoffenheim
Herthas Suat Serdar (M) gegen Hoffenheims David Raum (l) und Hoffenheims Kevin Vogt (r). Foto: Soeren Stache
Herthas Suat Serdar (M) gegen Hoffenheims David Raum (l) und Hoffenheims Kevin Vogt (r).
Foto: Soeren Stache

Felix Magath war allgegenwärtig - und wurde für die TSG 1899 Hoffenheim zu einer Art Schreckgespenst. Obwohl der 68 Jahre alte Trainer-Rückkehrer wegen seiner Corona-Infektion beim 3:0-Sieg von Hertha BSC nicht physisch dabei sein konnte, war Magath am Samstag omnipräsent. Der stolze Stellvertreter Mark Fotheringham sagte: »Ich hatte immer Kontakt mit dem Trainer, der Boss war immer dabei.« Für die TSG, die Magath bei dessen formalem Comeback unbedingt eine Niederlage beibringen wollte, wurde der Nachmittag zu einem schweren Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Plätze.

»Das Spiel war grottenschlecht. Wir haben es nicht geschafft, unser Spiel auf den Platz zu bringen. Wir waren sehr träge und sehr langsam im Passspiel«, monierte Christoph Baumgartner, der diesmal wie seine Offensivkollegen um Kroatiens Vize-Weltmeister Andrej Kramaric blass blieb. Niklas Stark (39. Minute), Ishak Belfodil (63.) und Lucas Tousart (74.) bescherten den Hauptstädtern drei extrem wichtige Zähler im Kampf um den Klassenverbleib, den Magath mit Hertha unbedingt meistern will.

Hoffenheim hingegen hat höhere Ansprüche und kämpft gegen den SC Freiburg und RB Leipzig um Königsklassenrang vier. Davon war im Olympiastadion vor 25.000 Zuschauern aber wenig zu sehen. »Es war ein enttäuschender Tag«, konstatierte Trainer Sebastian Hoeneß, der schon vor dem Spiel kaum zu seiner Mannschaft und den Europa-Ambitionen, sondern nur zu einem anderen Thema gefragt wurde: Felix Magath, natürlich.

Es war ein Tag zum Vergessen für die TSG. Vor dem Anpfiff meldeten die schon häufiger gebeutelten Kraichgauer drei Corona-Fälle. Ohne Florian Grillitsch, Pavel Kaderabek und Ihlas Bebou setzte es dann eine herbe und so nicht erwartete Niederlage. »Es ist sehr ärgerlich und sehr enttäuschend. Wir müssen daraus Schlüsse ziehen und gewisse Hebel in Bewegung setzen«, sagte Torhüter Oliver Baumann. Der Leistungsknick passte so gar nicht zu den vergangenen Wochen, aus denen die TSG vier Siege und ein Remis gegen die Bayern holte.

In der anstehenden Länderspielpause werden zwar einige Profis auf Reisen sein. Die Corona-Infizierten Grillitsch, Kaderabek und Bebou haben aber Zeit zur Regeneration und dürften am 2. April daheim gegen Bochum wieder dabei sein. Der April wird dann der Monat der Wahrheit für die Hoeneß-Elf: In Leipzig (10. April) und gegen Freiburg (letztes April-Wochenende) stehen direkte Duelle um die Königsklasse an, vor eigenem Publikum darf gegen die Aufsteiger Bochum und Fürth nicht gepatzt werden.

»Unsere Ausgangslage ist deutlich schlechter geworden, es geht nicht um die Platzierung, aber der Auftritt war nicht gut. Das haben wir in den vergangenen Wochen deutlich besser gemacht. Mit so einer Leistung hat man gegen keinen Gegner in der Bundesliga eine Chance«, warnte Baumgartner. Eines ist sicher: Mit dem omnipräsenten Magath wird es die TSG in dieser Saison nicht mehr zu tun bekommen.

Informationen zum Spiel auf Bundesliga-Homepage

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