Während bei den Narren am Aschermittwoch Katerstimmung herrscht, laufen die Politiker am ersten Tag der Fastenzeit traditionell zur Hochform auf: Beim politischen Aschermittwoch kommen die großen Parteien in Baden-Württemberg mit ihren Anhängern zum »größten politischen Stammtisch des Landes« zusammen. Auch in diesem Jahr dürfte wieder bei Bier und deftigem Essen derbe über die politische Konkurrenz hergezogen werden, je nach Parteibuch wohl vor allem über die Politik der Ampel-Koalition in Berlin oder über die Leistungen von Grün-Schwarz in Stuttgart. Themen gibt es reichlich: von Bauernprotesten, über Sparmaßnahmen bis hin zur Bildungsmisere und zum Gendern.
Die Grünen treffen sich seit Jahren in Biberach, wo in diesem Jahr wieder viel Bundesprominenz erwartet wird. Neben Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, der als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Ministerpräsident Winfried Kretschmann gilt, treten die Bundesvorsitzende Ricarda Lang und Urgestein Jürgen Trittin ans Rednerpult (11.00 Uhr). Auch Kretschmann ist dabei.
Bei der CDU in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) wurde als Hauptredner der ehemalige Bundesgesundheitsminister und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Jens Spahn, erwartet (10.30 Uhr). Auch der neue Landeschef Manuel Hagel will zum Mikrofon greifen.
Die SPD kommt in Ludwigsburg zusammen und erwartet als Redner den Generalsekretär der Bundespartei Kevin Kühnert (11.00 Uhr). Die FDP trifft sich unter anderem mit Landeschef Michael Theurer und Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke in Karlsruhe (12.00 Uhr). Die AfD versammelt sich mit ihren Landesvorsitzenden Markus Frohnmaier und Emil Sänze in Sindelfingen (18.00 Uhr).
Der politische Aschermittwoch ist ein festes Ritual im Kalender der Parteien. Hier holen die Amtsträger zum verbalen Rundumschlag aus, trinken Bier und hauen ungehemmt auf den Gegner ein.
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