STUTTGART. Anlässlich von 100 Jahren Weimarer Republik will das Museum die Demokratie im Südwesten zwischen 1918 und 1924 mit der aktuellen Zeit verbinden. Die Ausstellung soll dabei auch ein Mutmacher sein. »Die Aufgaben, die die damals hatten, waren unendlich viel schwieriger, größer und trostloser, als alles, was wir in der Bundesrepublik seit 1949 je hatten«, sagte Museumsdirektor Thomas Schnabel am Freitag.
»Vertrauensfragen« öffnet am Sonntag und dauert bis zum August 2019. »Was schafft Vertrauen, ist die Leitfrage«, hieß es von Ausstellungsleiterin Paula Lutum-Lenger. Sechs Stationen setzen sich dabei mit den Grundbedingungen für ein Vertrauen in die Demokratie auseinander. Neben historischen Objekten sind digitale Mitmachstationen fest in das Konzept integriert und sollen auch Schulklassen anlocken. Eine digitale Bodenprojektion reagiert beispielsweise auf die Besucher und veranschaulicht mit den Füßen gesteuert den Zusammenhang zwischen Sicherheit und Freiheit.
»Die erste Demokratie in Deutschland hat es verdient, etwas gnädiger und positiver in unsere Erinnerungen aufgenommen zu werden«, sagte Museumsleiter Schnabel. Das sei auch ein Ziel der Ausstellung. Mit »Vertrauensfragen« werden 249 Ausstellungsstücke gezeigt, darunter Leihgaben aus Berlin und London.