ESSLINGEN. Ein teils von Flüchtlingen bewohntes denkmalgeschütztes Haus in der Esslinger Altstadt ist in Flammen aufgegangen. Ein Küchenbrand, der im zweiten Obergeschoss ausgebrochen war, hatte nach Angaben der Feuerwehr in der Nacht zu Freitag in kürzester Zeit auf das darüberliegende Dachgeschoss übergegriffen. Verletzt wurde bei dem Brand niemand, neun Bewohner konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen. Eine ältere Frau, die im Erdgeschoss des Hauses wohnt, kam wegen Kreislaufproblemen zur Untersuchung in ein Krankenhaus. In der Flüchtlingsunterkunft seien 15 Männer gemeldet, hieß es.
Ein Sprecher der Stadt sagte über das Mehrfamilienhaus: »Bei einem denkmalgeschützten Haus wie diesem müssen wir mit einem höheren sechsstelligen Schaden rechnen, wenn es schlecht läuft, auch siebenstellig.« Auch die Polizei geht von einem Schaden im Bereich von mehreren Hunderttausend Euro aus.
Das Haus sei unbewohnbar und teils nicht begehbar, sagte eine Polizeisprecherin. »Die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft hatten dies zunächst nicht verstanden und wollten zurück in ihre Zimmer.« Die Beamten erteilten daraufhin Platzverweise. Vier Bewohner kamen diesen nicht nach, woraufhin sie kurzzeitig mit Handschellen in Gewahrsam genommen wurden. Die Männer werden der Stadt zufolge in anderen städtischen Unterkünften untergebracht und versorgt.
Insgesamt waren etwa 100 Feuerwehrleute mit 26 Fahrzeugen im Einsatz. Der Einsatz dauerte am Freitagvormittag an. Spezialisten der Kriminalpolizei haben die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. (dpa)