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Glatteis im Südwesten - Unfälle im Minutentakt

Unfälle im Minutentakt und einige Verletzte - glatte Straßen haben am Mittwoch die Polizei und Rettungskräfte auf Trab gehalten. Nicht überall im Südwesten war es gleich schlimm. Ab Donnerstag soll sich die Lage entspannen.

Winterwetter
Ein Nadelwald ist mit Schnee bedeckt. Foto: Boris Roessler/DPA
Ein Nadelwald ist mit Schnee bedeckt.
Foto: Boris Roessler/DPA

Durch verbreitete Glätte hat es am Mittwoch in Baden-Württemberg zeitweise Unfälle im Minutentakt gegeben. Dabei wurden einige Menschen verletzt. Rund 30 Prozent mehr Einsätze als an einem regulären Wochentag verzeichnete etwa das Deutsche Rote Kreuz in Freiburg.

Ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) beschreibt ein durchwachsenes Bild. So war es nicht überall in Baden-Württemberg so schlimm wie angekündigt. Besonders betroffen jedoch waren laut dem Experten die Bereiche um Freiburg, den Schwarzwald und den Bodensee. Die Unwetterwarnung des DWD vor Glatteis galt zunächst für nahezu das ganze Land, am frühen Mittwochabend wurde dann auch für das nördliche Baden und das nördliche Württemberg vorsichtige Entwarnung gegeben.

Allein im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg kam es zu 50 Unfällen. Nur in Einzelfällen wurden Menschen dabei leicht verletzt. 17 der Unfälle ereigneten sich am Mittwoch auf der Autobahn 5. Es kam zu mehreren Teilsperrungen und Verzögerungen im Verkehr.

Mehr als 70 Unfälle im Zusammenhang mit glatten Straßen haben sich am Mittwoch rund um Konstanz, Rottweil und Tuttlingen ereignet. Laut Polizei entstand auch hier meist nur Blechschaden. Fünf Menschen wurden leicht verletzt. Auch Räumfahrzeuge waren zum Teil an den Unfällen beteiligt und rutschten auf geparkte Autos. Dabei entstand ein Schaden von weit über 100.000 Euro. Bei Schenkenzell (Kreis Rottweil) überschlug sich das Auto eines 34-Jährigen. Der Mann wurde bei dem Unfall leicht verletzt.

Schwer verletzt wurde am Mittwoch ein Lastwagenfahrer auf der Autobahn 8 bei Aichelberg (Kreis Göppingen). Der Mann hatte wegen eines Unfalls vor ihm angehalten und wollte Erste Hilfe leisten. Als der 44-Jährige ausstieg, wurde er laut Polizei von einem Auto erfasst. Mit schweren Verletzungen wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht. Zeitweise mussten am Morgen alle drei Spuren der A8 gesperrt werden. Es kam zu einem Rückstau von zehn Kilometern.

Regenfälle auf eiskalten Boden haben auch im Bereich Ravensburg die Polizei und Rettungskräfte auf Trab gehalten. Insgesamt habe es 32 Unfälle durch Glätte gegeben, teilten die Beamten mit. Bei vier Unfällen wurden Menschen leicht verletzt. So kam bei Salem im Bodenseekreis eine Autofahrerin von der Straße ab und kollidierte mit einem Baum. Dabei wurde sie leicht verletzt.

Bei einem Unfall auf der vereisten Autobahn 8 bei Karlsbad (Kreis Karlsruhe) überschlug sich am Morgen ein Auto. Die Fahrerin hatte laut Polizei die Kontrolle über ihren Wagen verloren und war mit der Leitplanke kollidiert. Die Frau wurde leicht verletzt. Ein nachfolgendes Auto konnte nicht mehr ausweichen und touchierte ebenfalls die Leitplanke. Wegen der Witterungsverhältnisse kam es laut Polizei im Stadt- und Landkreis Karlsruhe zu neun Verkehrsunfällen. 

Auch in Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis kam es zu mehreren Unfällen wegen der Glätte. Die Polizei zählte 26 Verkehrsunfälle. Auch im öffentlichen Nahverkehr sei es nach den Angaben teilweise zu Verspätungen gekommen.

Auf einer abschüssigen und glatten Straße in Lahr (Ortenaukreis) gerieten am frühen Morgen ein Auto und ein Lastwagen ins Rutschen. Der Wagen blieb laut Polizei zunächst auf einer Erhöhung zu einem angrenzenden Platz stehen. Doch der folgende Lastwagen prallte gegen das Auto und schob es hinunter. Beide Insassen blieben bei dem Unfall unverletzt.

Ab Donnerstag soll es in Baden-Württemberg keine verbreitete Gefahr durch Glatteis mehr geben. Im Laufe des Tages soll es kälter werden, wie ein Sprecher des DWD in Stuttgart mitteilte. Der Regen werde dann zu Schnee. »Dann kommen ruhigere, aber kalte Tage mit viel Sonne«, sagte der Experte mit Blick aufs Wochenende.

© dpa-infocom, dpa:240117-99-647429/4