Logo
Aktuell Land

Glas-Spezialist Schott plant Rekordinvestitionen

Mit Umsatz und Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr ist das Mainzer Unternehmen zufrieden. Jetzt sollen in Deutschland, China und Indien neue Werke entstehen. Vorstandschef Heinricht kündigt die Umstellung auf eine klimaneutrale Produktion an.

Schotts Vorstandsvorsitzender Frank Heinricht
Schotts Vorstandsvorsitzender Frank Heinricht. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa/Archivbild
Schotts Vorstandsvorsitzender Frank Heinricht. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa/Archivbild

Mainz (dpa/lrs) - Der Spezialglas-Hersteller Schott will in diesem Jahr in neue Werke in Deutschland und Asien investieren und so weiter wachsen. Mit Ausgaben von 320 Millionen Euro habe das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr die höchste Investitionssumme der Firmengeschichte eingeplant, sagte Vorstandschef Frank Heinricht am Donnerstag in Mainz. Der Manager kündigte einen Plan für die Umstellung auf klimaneutrale Produktion an. Das energieintensive Unternehmen erzeugt nach eigenen Angaben bislang Emissionen von einer Million Tonnen CO2.

Mit den Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr zeigte sich der Vorstand zufrieden. Der Jahresüberschuss nach Steuern sank in dem Ende September 2019 abgeschlossenen Geschäftsjahr geringfügig um 0,8 Prozent auf 206,1 Millionen Euro. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Geschäftsjahr 2017/18 um 5,1 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Davon entfielen 13 Prozent auf den deutschen Markt, 45 Prozent auf Europa und jeweils rund ein Viertel auf Asien und Nordamerika. Heinricht sprach von einer Fortsetzung des Erfolgskurses »trotz einer nicht einfachen Weltwirtschaftslage«. Auch die schwierige Situation der Automobilindustrie sei für Schott spürbar gewesen, etwa beim Absatz von Airbag-Zündern.

»Wir planen noch zwei weitere Jahre mit sehr hohen Investitionen, bevor wir ab 2022 anfangen, die Früchte einzufahren«, sagte Finanzvorstand Jens Schulte. In China und Indien sollen neue Werke für Pharmaverpackungen aus Glas und Kunststoff gebaut werden. Auch am Standort Müllheim bei Freiburg sei im April der Spatenstich für ein neues Werk zur Herstellung von Pharmaverpackungen geplant. Am Gründungsstandort Jena soll ein neues Verwaltungsgebäude entstehen.

Für das laufende Jahr erwartet Schott ein Umsatzwachstum von drei bis sechs Prozent - möglichst am Ende dieser Spanne. Der Start in das neue Geschäftsjahr sei bereits vielversprechend gelaufen, sagte Henricht. Als zusätzlichen Schwerpunkt kündigte er Glasoberflächen für Smartphones an - in diesem Geschäft war Schott bislang weniger präsent. Bereits in wenigen Wochen werde ein Smartphone-Hersteller ein faltbares Mobilgerät mit ultradünnem Glas von Schott vorstellen, sagte der Vorstandschef.

Weltweit beschäftigte Schott zum Ende des vergangenen Geschäftsjahrs rund 16 200 Menschen, 700 mehr als ein Jahr zuvor. Allein am Standort Mainz nahm die Beschäftigung um 116 auf 2850 zu.

Schott