Berlin (dpa) – Glühwein und Bier stehen bereit, kündigte der 1. FC Union für das letzte Heimspiel eines überragenden Jahres 2019 schon mal an. Dazu will das Überraschungsteam der Fußball-Bundesliga seinen Anhang am Dienstag (20.30 Uhr/Sky) gegen 1899 Hoffenheim kurz vor Weihnachten nochmals mit einem Sieg erwärmen. »Die Fans brennen 90 Minuten, da brennen wir auch«, beschrieb Defensivspieler Florian Hübner den speziellen Heim-Effekt an der Alten Försterei. 15 der 20 Punkte hat der Aufsteiger aus Berlin auf dem eigenen Rasen geholt.
Gegen den Tabellen-Nachbarn Hoffenheim können die Union-Profis sogar den fünften Heimsieg in Serie schaffen. »Zentraler Punkt sind unsere Fans«, betonte Fischer. Die würden seinem Team in schwierigen Phasen immer wieder Luft verschaffen: »Das hilft dir schon, über das Limit zu gehen.« Jeder fühle sich »im eigenen Wohnzimmer am wohlsten«, bemerkte der 53-Jährige. Und die Unterstützung der Fans weit über die 90 Spielminuten hinaus sei einfach toll: »Das verleiht einen Schub.«
Als Tabellenzehnter haben die Eisernen vor dem 16. Spieltag bereits acht Punkte Abstand zur Abstiegszone. »Es sieht im Moment nicht schlecht aus. 20 Punkte als Aufsteiger - das haben wir sicher sehr gut gemacht«, bemerkte Fischer. Dennoch ordnet der Trainer die Aussicht, nun möglicherweise auch an Hoffenheim (9./21 Punkte) vorbeizuziehen, nicht als vorrangiges Ziel ein. »Wir sprechen nicht vom direkten Kontrahenten. Jeder Punkt, der auf unsere Konto kommt, hilft, unserem Ziel Ligaerhalt näher zu kommen. Das ist immer noch das gleiche.« Und: »Das Spiel zu gewinnen, ist genug Motivation für die Mannschaft.«
Fragezeichen gibt es um das Mitwirken von Verteidiger Christopher Lenz und Mittelfeldspieler Felix Kroos, die angeschlagen sind. Ein Test am Spieltag soll über ihre Einsatzbereitschaft entscheiden, kündigte Fischer an. In der Englischen Woche sei nach dem 1:1 in Paderborn »der eine oder andere Wechsel« ohnehin möglich, sagte der Schweizer. Am Sonntag beschließt Union die Hinrunde in Düsseldorf.
»Alles« trage dazu bei, dass im ersten Bundesliga-Jahr die Heimfestung steht, »auch dass wir vor dem Spiel zu Hause schlafen können«, bemerkte Hübner. Der 28 Jahre alte Innenverteidiger hat nach einer längeren Zwangspause durch eine Kapselverletzung zuletzt zweimal von Beginn an gespielt. »Die Leistung hat gestimmt. Schade, dass ich in Paderborn das Tor nicht gemacht habe«, sagte Hübner, der beim jüngsten Remis den Siegtreffer knapp verpasst hatte. »Ich hoffe, dass wir gegen Hoffenheim nochmal eine ähnliche Leistung bringen. Wir versuchen, nochmal alles herauszuholen.«
Fischer selbst weiß nicht so recht, ob er von der bisherigen Hinrunde seiner Mannschaft mit sechs Siegen, zwei Remis und sieben Niederlagen überrascht wurde. »Überrascht zum Teil nein, teils ja. Erfreut würde ich sage. Aber ist eine Momentaufnahmen. 20 Punkte werden schlussendlich nicht reichen«, sagte der Trainer weiter warnend.