Deniz Undav war nicht nur der Matchwinner für Deutschland. Nein, er war auch nach seinem ersten Doppelpack im fünften Länderspiel beim 2:1 (2:0) der Fußball-Nationalmannschaft in der Nations League der klare Gewinner im Privatduell mit seinem Stuttgarter Sturmpartner Edin Demirovic. Nach seinen Toren kopierte Undav in Zenica den Torjubel von Demirovic, der sich nach seinen Treffern mit den Händen symbolisch das Trikot mit der Hand glatt streift. Das war am Freitagabend schon frech von Undav, oder?
Nach dem Spiel klärte der 28-Jährige sein Handeln jedoch auf. Spaßvogel Undav berichtete von einer Abmachung mit seinem VfB-Kumpel. »Ich hatte zu Demi gesagt: Wenn ich ein Tor mache, dann packe ich seinen Jubel aus. Und wenn er trifft, zeigt er meinen.« Dazu kam es freilich nicht am Freitagabend. Demirovic schoss bei seiner besten Chance an die Latte.
Demirovic hat sich diesmal »nicht gefreut«
»Es ist alles in Ordnung«, sagte Demirovic, als er im Stadion in der Reporterzone zu Undav stieß. »Es ist komisch. Er ist Mannschaftskollege. Und dann spielt man gegeneinander, und Deniz trifft zweimal. Ich gönne ihm jedes Tor, aber heute habe ich mich nicht gefreut«, sagte Demirovic.
Undav war eindeutig der Mann des Spiels im Stadion Bilino Polje. »Ich bin froh, zwei Tore gemacht zu haben. Wir haben drei Punkte geholt. Es war ein schöner Abend«, sagte er. Schon zuletzt beim 2:2 gegen die Niederlande in Amsterdam hatte er erstmals getroffen und das zweite Tor vorbereitet. Fünf Länderspiele, drei Tore - Undavs Status im Team steigt.
Julian Nagelsmann lobte seinen neuen Torjäger dann auch. »Er ist extrem schwer zu verteidigen, weil er so einen niedrigen Schwerpunkt hat«, sagte der Bundestrainer. »Er hat schon eine gute Konkurrenz auf den Positionen«, sagte Nagelsmann mit Blick auf Niclas Füllkrug, Kai Havertz und auch Jamal Musiala. »Aber er ist auf jeden Fall einer, den wir gerne da haben.« Am Montag in München gegen Holland will Undav gleich noch einmal nachlegen.
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