STUTTGART. Ein Messgerät für Corona-Abstände soll Kulturveranstaltungen in Stuttgart künftig sicherer machen. Der Gemeinderat entschied am Donnerstagabend nach Stadtangaben mit breiter Mehrheit, bald sogenannte Distanztracker in ausgewählten Clubs und Kulturstätten einzusetzen. Die Abstandsmesser in Größe einer Scheckkarte sollen Besucher mit einem Alarmton oder einem Vibrationssignal warnen, wenn Abstände zu anderen Menschen zu klein sind. Die Landeshauptstadt will rund eine halbe Million Euro in das gemeinsam mit der Universität des Saarlandes entwickelte Modellprojekt investieren.
Insgesamt neun Monate lang sollen die Tracker nun getestet werden. Bei der anonymisierten Auswertung der Veranstaltung könnten nicht nur die Zahl der kritischen Kontakte, sondern auch die Orte, an denen diese stattgefunden hätten, ermittelt werden, hieß es. So helfen die Tracker nach Angaben des Saarbrücker Pharmazie-Professors Thorsten Lehr auch bei der Kontaktnachverfolgung von Infizierten. »Das System hat den Charme, dass man auf einem engen Raum die Leute mit Kontakten schnell identifizieren kann, und nicht gleich die ganze Masse der Menschen im Raum in Quarantäne schicken muss«, sagte Lehr der Deutschen Presse-Agentur.
Das Projekt kann laut Stadt unabhängig von den aktuellen Regelungen der Corona-Verordnung laufen. Wann genau die Abstandsmesser getestet werden sollen, steht noch nicht fest. Die Stadt plant nun, Teilnehmer aus dem Club- und Kulturbereich nach einer Ausschreibung auswählen.
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