Der mit erheblichem Aufwand verbundene Prozess gegen eine mutmaßliche Bande von 16 Geldautomaten-Sprengern beginnt am 24. Juni von neuem. Für die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Bamberg wurden Dutzende Termine bis Ende Januar 2026 festgelegt, wie ein Gerichtssprecher am Freitag mitteilte. Der Prozess würde damit fast zwei Jahre dauern.
Zuvor war das Verfahren bereits am zweiten Verhandlungstag nach zahlreichen Anträgen von Verteidigern der 16 Angeklagten ausgesetzt worden. Sie hatten bemängelt, Akten und Videomaterial erst so spät erhalten zu haben, dass eine Sichtung nicht möglich war.
Die angeklagten Männer aus den Niederlanden und Belgien sollen, so die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, eine Bande gebildet und für 30 Sprengungen von Geldautomaten in ganz Deutschland verantwortlich sein. Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg sollen sie von 2021 bis 2023 zugeschlagen haben. Die Beute der Angeklagten: mehr als 3,3 Millionen Euro. Noch höher ist der durch die Sprengungen angerichtete Schaden mit mehr als 5,5 Millionen Euro. Da die Ermittler den Angeklagten im Alter zwischen 23 und 42 Jahren auch Fälle in Zapfendorf und Forchheim in Oberfranken zur Last legen, wird der Fall vor dem Landgericht Bamberg verhandelt.
Für Justiz und Polizei in Bamberg ist der Prozess mit einem enormen logistischen Aufwand verbunden: 16 Angeklagte, mehr als 30 Verteidigerinnen und Verteidiger, dazu Dolmetscher. Um Platz für alle Beteiligten zu schaffen, wich das Gericht in eine Sporthalle auf dem Gelände des Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrums aus, die zum Verhandlungssaal umfunktioniert wurde. Zu den Verhandlungstagen müssen die Angeklagten aus unterschiedlichen Gefängnissen in ganz Bayern nach Bamberg gebracht werden.
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