STUTTGART. Der Islamismus-Fachmann des Landesamtes für Verfassungsschutz, Herbert Landolin Müller, sagte der Deutschen Presse-Agentur, man gehe davon aus, dass die Zahl der Salafisten von 750 im Jahr 2017 auf derzeit rund 950 zugenommen habe. »Die Zahlen steigen in erster Linie, weil wir immer mehr Hinweise aus der Bevölkerung erhalten und so das Dunkelfeld aufhellen.« Der Salafismus ist eine besonders konservative Ausprägung des Islams. Er gilt als ein wesentlicher Nährboden für islamistischen Terrorismus.
Müller sagte, der Inlandsnachrichtendienst sei noch dabei, alle Informationen über diese Menschen zu sammeln, um sie dann zu bewerten. Salafisten wollen Staat, Rechtsordnung und Gesellschaft nach mittelalterlichen Regeln umgestalten. Sie sehen sich als Verfechter eines unverfälschten Islams, lehnen Reformen ab und betreiben die Errichtung eines islamistischen Gottesstaates.
Der islamistische Terror bleibt nach Überzeugung von Innenminister Thomas Strobl (CDU) eine große Bedrohung. »Nicht jeder Salafist ist ein Terrorist, freilich hat fast jeder islamistische Terrorist einen salafistischen Hintergrund. Die Gefahr von islamistischen Gewalttaten - auch bei uns im Land - ist nach wie vor sehr hoch.« (dpa)