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GDL-Warnstreik: Erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr

Der Warnstreik bei der Deutschen Bahn hat am Freitagmorgen auch in Bayern im Fern- und Regionalverkehr zu starken Einschränkungen geführt. Bis zum Tagesende komme es bundesweit zu Verspätungen und Zugausfällen, teilte die Deutsche Bahn am Morgen mit. Demnach werde lediglich ein Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten angeboten. Insbesondere in Bayern, wo die Bahn weiter mit den Auswirkungen des Schneechaos zu tun hat, dürften weniger Züge unterwegs sein, hieß es.

Warnstreik bei der Bahn - München
Der Schriftzug »GDL-Streik: Bahnverkehr bis zum Tagesende des 08.12. massiv beeinträchtigt« ist an einem Bahnsteig am S-Bahnhof Hackerbrücke zu sehen. Foto: Matthias Balk/DPA
Der Schriftzug »GDL-Streik: Bahnverkehr bis zum Tagesende des 08.12. massiv beeinträchtigt« ist an einem Bahnsteig am S-Bahnhof Hackerbrücke zu sehen.
Foto: Matthias Balk/DPA

Die Münchner S-Bahn fuhr am Freitagmorgen nach Angaben der Bahn auf den meisten Linien wegen des Warnstreiks nur im Stundentakt. Die S2 war alle 40 Minuten unterwegs, die S8 zum Flughafen alle 20 Minuten. Bei der Nürnberger S-Bahn waren laut einer Bahn-Sprecherin zunächst nur einzelne Züge unterwegs. Auch bei den Regionalzügen der Bahn fielen die meisten Verbindungen aus. Bei privaten Bahnunternehmen wie Go-Ahead und Agilis waren am Morgen die meisten Züge unterwegs.

Einschränkungen gab es nur auf den Strecken, an denen auch die Fahrdienstleiter der Bahn in den Stellwerken streikten. Bei der Länderbahn entfielen nach Angaben des Unternehmens am Morgen deswegen alle Alex- und Oberpfalzbahn-Züge auf der Strecke Regensburg-Schwandorf. Go-Ahead rechnete damit, dass auch auf der Strecke München-Lindau nicht alle Züge wie geplant unterwegs sein würden.

CSU-Chef Markus Söder sagte in München, er habe »langsam« kein Verständnis mehr dafür. Wenn nach so einem Schneechaos, genau eine Woche später ein derartiger Streik angesetzt werde, »finde ich das manchmal ein bisschen ichbezogen«. Zwar dürfe jeder streiken, aber man solle es in einem Umfeld machen, »dass die Menschen Verständnis haben«. Viele Bürger hätten dafür kein Verständnis mehr.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte ihre Mitglieder zu dem Warnstreik von Donnerstagabend 22.00 Uhr an im Personenverkehr aufgerufen, im Güterverkehr begann er bereits am Donnerstag um 18.00 Uhr. Beendet werden soll die Arbeitsniederlegung an diesem Freitagabend um 22.00 Uhr. Zuletzt hatte die GDL bei der Bahn am 15. und 16. November zum Warnstreik aufgerufen.

Die Bahn rät Fahrgästen von Reisen ab oder diese zu verschieben. Sollte dies nicht möglich sein, bat sie Reisende, sich vor Fahrtantritt über die Auskunftsmedien zu informieren, ob ihre Verbindung verfügbar ist.

Die GDL will mit der Aktion den Druck in der laufenden Tarifrunde erhöhen. Sie will so unter anderem der Forderung nach einer Arbeitszeitsenkung für Schichtarbeiter Nachdruck verleihen.

© dpa-infocom, dpa:231208-99-222498/6