Der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) gehört zu den Bilchen, die in Deutschland auch mit Siebenschläfer, Haselmaus und Baumschläfer vertreten sind. Er lebt gern in Parks und Gärten - das sind in Südwestdeutschland auch seine Hauptverbreitungsgebiete, wie die Stiftung mitteilte. »Dort verkriecht er sich in Hecken, Mauerspalten, Schuppen oder Nistkästen.« Der nachtaktive Kletterkünstler halte rund sechs Monate Winterschlaf, seine Körpertemperatur sinke dann bis auf rekordverdächtige minus ein Grad. Gut zu erkennen sind die Tiere an ihrer »Zorro-Maske«, einem schwarzen Band um Augen und Ohren.
»Das «Tier des Jahres» ist gut gewählt«, sagt auch die baden-württembergische Nabu-Artenschutzreferentin Felicitas Rechtenwald. Der Gartenschläfer profitiere sowohl von dem naturnahen Bewirtschaften der Wälder und älteren Bäume mit vielen Höhlen als auch vom Erhalt wertvoller Streuobstbestände. »Hat er es sich zur Untermiete in einem Vogelnistkasten gemütlich gemacht, sollte man ihn dulden«, empfiehlt sie. Todesfallen können für den Gartenschläfer nicht abgedeckte Regentonnen und Reb- und Obstnetze sein, in denen er sich verheddern und verhungern kann.
Insgesamt ist das Verbreitungsgebiet des Gartenschläfers in Europa allerdings in den letzten 30 Jahren um fast die Hälfte geschrumpft, wie es von der Wildtierstiftung hieß. Mit der Wahl zum »Tier des Jahres« solle auf die bedrohte Art aufmerksam gemacht werden.
Deutsche Wildtierstiftung zum Gartenschläfer
BUND-Projekt »Spurensuche Gartenschläfer«
© dpa-infocom, dpa:221115-99-528644/2