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Garten- und Landschaftsbau: »Virus hat uns nicht gebremst«

Garten- und Landschaftsbau zufrieden
In der Corona-Zeit bekommen Gärten, Parks und Balkone für viele Menschen eine ganz neue Bedeutung. Foto: Martin Schutt/dpa/Archivbild
In der Corona-Zeit bekommen Gärten, Parks und Balkone für viele Menschen eine ganz neue Bedeutung. Foto: Martin Schutt/dpa/Archivbild

STUTTGART. In der Corona-Zeit bekommen Gärten, Parks und Balkone für viele Menschen eine ganz neue Bedeutung. Statt Urlaub zu buchen, investieren etliche in Baden-Württemberg in das eigene Zuhause. Das spiegelt sich auch in den Zahlen der Garten- und Landschaftsbau-Betriebe wider. »Die Branche ist stark und stabil durch das Corona-Jahr gekommen«, sagte der Geschäftsführer des Landesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Reiner Bierig, am Dienstag. »Das Virus hat uns nicht gebremst und das wird es sehr wahrscheinlich auch im laufenden Jahr nicht tun.«

Die Betriebe des Verbands machten im Jahr 2020 einen Umsatz von 1,78 Milliarden Euro, das sind 90 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Aussagen zu den Gewinnen der zahlreichen Familienbetriebe machte er nicht.

»Nie waren Gärten und Parkanlagen so wertvoll wie heute«, sagte Bierig. Private Hausgärten seien mit 62 Prozent (2019: 60 Prozent) das begehrteste Produkt und nach wie vor der Wachstumstreiber. »Gärten sind zum Urlaubsziel Nummer 1 geworden«, sagte er. »Dieses Urlaubsziel direkt vor der Haustüre zu haben, ist ein absolutes Privileg.«

Bestätigt fühlt sich der Verband durch die repräsentative forsa-Studie »Grün in die Stadt« seines Bundesverbandes, nach der 92 Prozent der Befragten der Ansicht sind, mehr Grün verbessere die Aufenthaltsqualität im urbanen Raum. Gerade Jüngere würde es dann laut Studie stärker in die Innenstädte ziehen. Fast die Hälfte der 30- bis 39-Jährigen (48 Prozent) nutzt Parks mehrmals die Woche. Bei den Familien mit Kindern unter zehn Jahren sind es sogar 63 Prozent, heißt es in der Studie. 19 Prozent der Befragten halten urbane Grünanlagen für zu klein.

Kopfzerbrechen bereiteten hingegen die öffentliche Auftraggeber, auf die 16 Prozent Umsatz entfielen, teilte der Verband mit. »Bedarf für Spielplätze oder Sportanlagen gibt es genug. Aber es werden viele selbst schon genehmigte Bauvorhaben gestoppt, weil eine Unsicherheit herrscht, was auf die Kommunen oder das Land zukommt.«

Derzeit verzeichnet der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau rund 800 Mitglieder, die 11.500 Mitarbeiter beschäftigen. (dpa)