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»Ganz anderes Spiel«: VfB will bei Union nachlegen

Seit dem Sieg gegen Gladbach ist in Stuttgart die Hoffnung zurück. Am Samstag will der VfB den einen Hauptstadt-Club schlagen und den anderen im Abstiegskampf dadurch unter Druck setzen. Auch finanziell können die von der Corona-Krise gebeutelten Schwaben etwas aufatmen.

Fußball
Ein Fußballspieler spielt den Ball. Foto: Uwe Anspach
Ein Fußballspieler spielt den Ball.
Foto: Uwe Anspach

Die Zuversicht ist zurück und das rettende Ufer mit einem Mal wieder ganz nah. Gewinnt der VfB Stuttgart am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim 1. FC Union Berlin, zieht er zumindest schon mal für ein paar Stunden an Hertha BSC auf dem Relegationsplatz vorbei - und setzt das Team seines Ex-Trainers Tayfun Korkut vor dem Abendspiel bei Borussia Mönchengladbach gehörig unter Druck. Der wichtige 3:2-Sieg gegen eben diese Gladbacher vergangenes Wochenende hat den Schwaben im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga spürbar neue Hoffnung gegeben. Jetzt gilt es, sie langfristig am Leben zu halten.

»Wir wollen den Schwung und die breite Brust mitnehmen«, sagte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo am Donnerstag. »Es war erfrischend, aufzustehen und einen Sieg nachbereiten zu müssen und keine Niederlage«, sagte der Coach. Dessen Team hatte bis zum vergangenen Samstag neunmal in Serie nicht gewonnen. Schon im ersten Training diese Woche habe man »ein paar Prozent mehr Freude gespürt«, berichtete der 44-Jährige. Diese Freude will sich der VfB bewahren. Wohlwissend, dass der Comeback-Erfolg gegen die Borussia nach 0:2-Rückstand nur ein erster Schritt war. Womöglich aber noch nicht ganz die Wende.

Stuttgart ist nach wie vor Tabellenvorletzter. Und Union, das vier der vergangenen fünf Liga-Partien verloren hat, in Matarazzos Augen »weiter eine extrem unangenehme Mannschaft« und »zäh zu bespielen«. Seit dem Wechsel von Stürmerstar Max Kruse zum Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg lief bei den Köpenickern - abgesehen vom Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals - nicht viel zusammen. In vier ihrer insgesamt sechs Pflichtspiele seitdem blieben sie ohne Treffer. Dennoch warnt der VfB-Coach seine Spieler davor, auch nur das kleinste Bisschen nachzulassen. Er erwarte ein »ganz anderes Spiel« als gegen Gladbach, betonte er. »Geduld« und »taktische Disziplin« seien gefragt.

Offensivmann Chris Führich, der schon gegen die Borussia getroffen hat, soll auch gegen Union helfen, Gefahr zu erzeugen. Der 24-Jährige ist nach Magen-Darm-Problemen wieder ins Training eingestiegen. »Ich habe ein gutes Gefühl bei ihm«, sagte Matarazzo. Auch Außenverteidiger Pascal Stenzel, der zuletzt wegen einer Wadenverletzung fehlte, sei wieder eine Option für den Kader.

Und auch abseits des Rasens gab es für die Stuttgarter diese Woche gute Nachrichten. Die Zusammenarbeit mit Sportbekleidungshersteller Jako wurde ausgeweitet. Das Unternehmen mit Sitz in Mulfingen im Hohenlohekreis verlängert seinen ursprünglich noch bis 2023 laufenden Ausrüstervertrag um weitere sechs Jahre bis 2029 und steigt zudem als Investor beim VfB ein. Jako übernimmt 1,16 Prozent der Anteile an der ausgegliederten Profiabteilung der Schwaben und zahlt dafür rund vier Millionen Euro, wie VfB-Vorstandschef Thomas Hitzlsperger mitteilte.

Das Investment soll dem VfB helfen, die Corona-Krise »ein Stück weit besser zu meistern«, so Hitzlsperger. Vielleicht auch dabei, den einen oder anderen Topspieler über den Sommer hinaus zu halten. Dafür, dass es dann um den Verbleib in einer Bundesliga-Mannschaft geht, müssen die Profis aber schon weiter selbst sorgen.

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© dpa-infocom, dpa:220310-99-462979/3