Gabriel Venzago wird ab der Spielzeit 2025/26 neuer Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz und damit zugleich Generalmusikdirektor am Staatstheater. Der 34-Jährige stammt aus einer Musikerfamilie und ist derzeit Chefdirigent der Bodensee Philharmonie Konstanz. »Das ist ein ganz wichtiger Tag für die Musik in Mainz und in Rheinland-Pfalz«, sagte Kulturministerin Katharina Binz (Grüne) bei der Vorstellung des Künstlers.
Der gebürtige Heidelberger folgt nach einem langen Auswahlprozess auf Hermann Bäumer, der die Position seit 2011 innehat. Der inzwischen 59-Jährige hatte bereits 2022 angekündigt, seinen Vertrag nach der Spielzeit 2024/25 nicht verlängern zu wollen.
»Die Türen für alle zu öffnen, ist mir extrem wichtig«, sagte Venzago in Mainz. Jugendliche mit klassischer Musik an Bord zu holen, ein Konzert auf einer Mülldeponie, Nussknacker mit DJs, Babykonzerte und Gesprächsrunden etwa zu Mozart, nannte er als Beispiele für niedrigschwellige Angebote in Konstanz. In Mainzer Staatstheater habe er sich auf Anhieb sehr wohlgefühlt.
Venzago schätzt niedrigschwellige Musik-Angebote für alle
Als Erster Kapellmeister am Salzburger Landestheater habe Venzago mit Neuproduktionen und der Uraufführung Cinderella von Alma Deutscher umfangreiche Opernerfahrung gesammelt, teilte das Ministerium mit. Mit einer Neuproduktion von Idomeneo an der Bayerischen Staatsoper und der musikalischen Leitung der Oper »Zaide, eine Flucht« mit jungen Geflüchteten, habe er für große Aufmerksamkeit gesorgt. Er arbeite in der laufenden Saison mit zahlreichen Orchestern in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen.
Venzago könne den neuen Proberaum für das Orchester in Mainz mitgestalten, sagte Bäumer. Dieser solle spätestens Anfang 2026 fertig sein und auch Kammermusiksaal werden, ergänzte Intendant Markus Müller. Das Philharmonische Staatsorchester bespielt die Sparten Konzert, Musiktheater und Tanz. Es ist neben der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen und dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie eines der drei Landesorchester in Rheinland-Pfalz.
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