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Frost mit Sprengkraft: Wie klirrende Kälte Landwirten nützt

Höchsttemperaturen, die nur etwas über dem Gefrierpunkt liegen: Der Januar zeigt sich von seiner eisigen Seite. Der Dauerfrost wirkt sich auch auf die Landwirtschaft aus.

Winter
Nadelbäume in einem Wald sind mit Schnee bedeckt. Foto: Boris Roessler/DPA
Nadelbäume in einem Wald sind mit Schnee bedeckt.
Foto: Boris Roessler/DPA

Nicht nur Winter-Fans kommen aktuell auf ihre Kosten, auch Landwirte freuen sich über die niedrigen Temperaturen. Der Bodenfrost auf den Feldern sei sehr nützlich, sagte der Geschäftsführer des Hopfenpflanzerverbands Tettnang, Jürgen H. Weishaupt. Der Frost breche den Boden auf, was ihn für das Anwachsen neuer Pflanzen im Frühjahr optimal mache, so der Landwirt. Der Vorgang werde auch Frostgare oder Bodengare genannt.

Das im Boden enthaltene gefrorene Wasser dehnt sich laut Deutschem Wetterdienst (DWD) aus. Dabei brechen die großen Erdklumpen auf und zerteilen sich zu Krümeln. Der Boden wird aufgelockert. Ein lockerer, feinkrümeliger Boden sei wichtig für die neue Aussaat, sagte Weishaupt. Die Pflanzen hätten es dadurch leichter. Nach der Ernte werde der Boden im Herbst für die Frostgare umgepflügt. »Das hat man früher schon mit Pferden gemacht.«

Das frostige Wetter hält laut einem DWD-Meteorologen die nächsten Tage an. »Tagsüber haben wir viel Sonne.« Gebietsweise herrsche Dauerfrost. Die Temperaturen würden in den Niederungen auf ein bis zwei Grad Celsius über dem Gefrierpunkt klettern. In mittleren Lagen würden sich die Höchstwerte bei minus eins bis minus vier Grad bewegen. »Wir sind im tiefsten Winter.«

DWD über die Frostgare

© dpa-infocom, dpa:240111-99-564369/2