STUTTGART. Viele Tausende Menschen wollen heute in Baden-Württemberg erneut für besseren Klimaschutz demonstrieren - und gegen die Klimapolitik der Bundesregierung auf die Straße gehen. Das Bündnis Fridays for Future ruft nach internationalen Massendemonstrationen im September erneut zum globalen »Klimastreik« auf. Die größten Demonstrationen im Südwesten werden in Stuttgart, Freiburg und Karlsruhe erwartet. Aber auch in vielen kleineren Städten wie Baden-Baden, Überlingen, Geislingen an der Steige und Schorndorf soll es nach Angaben der Klimaaktivisten Aktionen geben.
In Stuttgart machen sich um 12.00 Uhr mehrere Demozüge auf den Weg zu einer zentralen Kundgebung um 13.30 Uhr vor dem Hauptbahnhof. Die Stadt Stuttgart warnt vor Straßensperrungen und erheblichen Verkehrsbehinderungen im der gesamten Innenstadt. Auch zahlreiche Stadtbahn- und Buslinien sollen zeitweise unterbrochen werden.
In Freiburg wollen sich die Demonstranten um 10.00 Uhr am Stadttheater versammeln und durch die Innenstadt ziehen. Die Veranstalter rechnen mit 9000 bis 11 000 Teilnehmern.
Das Aktionsbündnis »Kesselbambule« will nach der Kundgebung erneut ein Unternehmen in der Stuttgarter Innenstadt blockieren, das vom Klimawandel profitiert. Was genau geplant ist, wollten die Organisatoren vorher nicht bekanntgeben. Im September hatte das Bündnis am Rande der Demo zeitweise den Eingang zu einer Filiale der Deutschen Bank in der Stuttgarter Innenstadt versperrt.
Bundesweit werden Zehntausende Teilnehmer an den Klimademos erwartet. Anlass für die Proteste ist die UN-Klimakonferenz, die am Montag (2. Dezember) in Madrid beginnt. Im Vorfeld des Treffens hatten Vertreter von Fridays for Future der Bundesregierung Untätigkeit vorgeworfen. Heute soll der Bundesrat über das Klimapaket der Bundesregierung abstimmen. »Das lächerliche Klimapäckchen muss erneuert werden, weil die Bundesregierung damit jegliche Bemühungen im Kampf für Klimagerechtigkeit blockiert«, sagt Miriam Siebeck, Schülerin und Demo-Organisatorin in Stuttgart.
Die Aktivisten sprechen zwar von »Streiks«. In Deutschland gibt es ein Streikrecht aber nur im Rahmen von Tarifauseinandersetzungen. (dpa)