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Freiburg verpasst Champions League, Bayer siegt

Der Traum von der ersten Teilnahme an der Champions League ist für den SC Freiburg endgültig geplatzt. Eine Woche vor dem ersten Pokal-Endspiel der Vereinsgeschichte gegen RB Leipzig verloren die Breisgauer zum Liga-Abschluss das Fernduell mit den Sachsen um den letzten Platz in der Königsklasse. Nach dem 1:2 (0:0) bei Bayer Leverkusen rutschte der SC sogar noch auf Rang sechs hinter Union Berlin ab. Am Ende war es dennoch dramatisch, zwischenzeitlich fehlte dem SC ein Tor. Dennoch wird Freiburg erstmals seit fünf Jahren und zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte europäisch spielen.

Bayer Leverkusen - SC Freiburg
Leverkusens Exequiel Palacios (l) und Freiburgs Lucas Höler kämpfen um den Ball. Foto: Marius Becker
Leverkusens Exequiel Palacios (l) und Freiburgs Lucas Höler kämpfen um den Ball.
Foto: Marius Becker

Bayer war zuvor schon nach zwei Jahren wieder für die Champions League qualifiziert gewesen und holte zum Abschluss den erhofften Sieg zum Abschied von Rudi Völler. Der Weltmeister von 1990 geht nach mehr als 23 Jahren im Verein - zwei als Spieler, 21 in sportlichen Führungspositionen - in den Ruhestand, bleibt aber als Club-Botschafter und Mitglied des Gesellschafterausschusses erhalten.

Torjäger Patrick Schick verpasste derweil die Einstellung des Leverkusener Saisonrekords von Stefan Kießling (25 Treffer) - auch durch Mannschaftsgeist. Beim Führungstor liefen der Tscheche und Lucas Alario alleine aufs Tor zu, Schick legte ab (54.). Freiburg gelang der Ausgleich durch den zu Union Berlin wechselnden Jannik Haberer (88.). Als Torhüter Mark Flekken mitstürmte, schoss Exequiel Palacios in der siebten Minute der Nachspielzeit ins leere Tor und Bayer zum Sieg.

Völler wurde vor dem Anpfiff mit einer riesigen Spruch-Choreographie gehuldigt. Auf acht Bannern wurden berühmte Zitate Völlers ausgebreitet. Der Spieltag stand bei den Bayer-Fans wie immer zum Saison-Abschluss unter dem Motto »Finally Red«. Die roten Shirts, die die Anhänger einheitlich anzogen, trugen diesmal die Aufschrift »Danke Rudi« und »Es gibt nur ein' Rudi Völler«. Auch bei der offiziellen Verabschiedung lief aus den Stadio-Mikrofonen »Ein Rudi Völler« - der Song, den der Besungene nach eigener Aussage nicht mehr hören kann. Völler übernahm schließlich das Mikrofon und bedankte sich unter lautem Jubel der Fans - auch der Freiburger.

Die erste Chance hatten die nach zehn Gegentoren in den letzten drei Spielen zunächst vorsichtigen Gäste aus Freiburg. Nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo kam Nationalspieler Nico Schlotterbeck in seinem letzten Spiel vor dem Wechsel zu Borussia Dortmund aus vier Metern zum Kopfball, bekam aber keinen Druck dahinter (15.). Die Gäste wurden nun mutiger, doch Lucas Höler traf per Kopf den Außenpfosten (20.), Nicolas Höfler verzog knapp (44.).

Kurz nach der Pause geriet Freiburg in Rückstand. Und fünf Minuten danach hielt Flekken stark gegen Paulinho, Schick traf beim Nachschuss die Latte. Die Freiburger versuchten es weiter vehement. Die Einwechslung von Rekord-Joker Nils Petersen und die Kunde vom Leipziger Rückstand in Bielefeld wirkten als Mutmacher - und kurz vor Schluss war nach Haberers Tor die Chance zum Greifen nahe. Doch dann glich Leipzig aus und Freiburg verlor, nachdem es volles Risiko gegangen war.

Informationen zum Spiel bei bundesliga.de

© dpa-infocom, dpa:220514-99-286017/5