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Freiburg tankt Kraft für Endspurt um Europa

Die Freiburger verdienen sich beim schnellen Wiedersehen mit den Bayern keine Punkte, aber Lob. Der Ärger über Nationalspieler Kimmich verraucht schnell. Der Blick geht nach Bremen - und nach Leipzig.

SC Freiburg - Bayern München
Freiburgs Michael Gregoritsch (l) schubst Münchens Joshua Kimmich nach dem Spiel. Foto: Tom Weller
Freiburgs Michael Gregoritsch (l) schubst Münchens Joshua Kimmich nach dem Spiel.
Foto: Tom Weller

Nachdem der kurze Ärger über Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich verraucht war, genossen die Profis des SC Freiburg die Osterruhe. Trainer Christian Streich hatte ihnen nach der 0:1 (0:0)-Niederlage gegen den FC Bayern München und vor den abschließenden Wochen der Saison zwei Tage freigegeben. Regenerieren für den Endspurt hieß das Motto. In dem kämpfen die auf Tabellenplatz fünf abgerutschten Freiburger ab dem kommenden Liga-Spiel bei Werder Bremen am Sonntag noch um den erstmaligen Einzug in die Champions League und den erneuten ins Finale des DFB-Pokals.

Am Samstag hatten sich die Administratoren des Twitter-Kanals des Sport-Clubs einen kleinen Seitenhieb Richtung Kimmich nicht verkneifen können. »Echt gute Aktionen da auch nach Spielende«, lautete ein abgesetzter Post kurz nach dem Abpfiff. Der Münchner Mittelfeldspieler Kimmich hatte bei seinem emotionalen Jubel die Hände zu Fäusten geballt und sich auf den Weg zum Freiburger Anhang gemacht. Ein Ausdruck seiner Erleichterung, nachdem sich die Bayern für das Pokal-Aus vier Tage zuvor revanchiert hatten.

Die Freiburger reagierten verärgert auf die Szene. »Er soll sich über die drei Punkte freuen und nicht die gegnerischen Fans provozieren«, sagte Nicolas Höfler. Der Mittelfeldmotor des SC konnte wenige Augenblicke später aber darüber hinwegsehen, denn schließlich stehen die Freiburger im Halbfinale des DFB-Pokals. Anfang Mai kommt es dort zur Neuauflage des letztjährigen Endspiels gegen RB Leipzig. Kimmich und seine Bayern sind nicht mehr dabei.

Deswegen überwog bei den Badenern am Ende auch der Stolz. »Die Mannschaft hat bis zur letzten Minute daran geglaubt und wir waren mental und physisch stark. Die Spieler bekommen berechtigterweise Lob«, sagte Trainer Streich, dem es wichtig war, dass seine Schützlinge vor den wegweisenden Wochen noch mal durchatmen.

Natürlich hätten er und seine Spieler auch das zweite Aufeinandertreffen mit dem Rekordmeister in kurzer Zeit gerne gewonnen. »Aber wir haben in München gewonnen und daheim knapp mit 0:1 verloren - mehr geht fast nicht«, sagte Streich. Ein sehenswerter Distanzschuss von Bayern-Profi Matthijs de Ligt (51. Minute) hatte die Partie entschieden.

»Das tut jetzt weh«, sagte der genesene SC-Abwehrspieler Philipp Lienhart. »Wir wollten Punkte holen, das hat leider nicht geklappt. Das ist ärgerlich und bitter. Aber ich denke, die Leistung war gut und wir brauchen uns nicht zu schämen, wie wir gespielt haben.«

Streich weiß, »in Bremen kommt ein ganz anderes Spiel auf uns zu, aber es wird dort nicht weniger emotional«. Ihn ärgert immer noch, dass seine Mannschaft bei den Liga-Partien in Mainz (1:1) und gegen Hertha BSC (1:1) zuletzt jeweils eine Führung aus der Hand gegeben hatte. »Einmal wäre das in Ordnung gewesen«, sagte der 57-Jährige auch mit Blick auf den spannenden Kampf um die europäischen Plätze. »Das wollen wir wiedergutmachen und mit einer sehr guten Leistung in Bremen gewinnen.« Trotz der Niederlage gegen die Bayern liegen die Freiburger weiter voll im Rennen.

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